Homosexuelle kuschen nicht

Die Veranstalter des Christopher Street Day (CSD), aber auch SPD, GAL und FDP haben Justizsenator Roger Kusch (CDU) gestern scharf für Äußerungen zur Homosexualität kritisiert. In einem Mopo-Interview hatte Kusch unter anderem angemerkt: „Forderungen, die Geld kosten, sind im Augenblick nur denkbar, wenn sie gesellschaftlich unter den Nägeln brennen.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass etwa Comingout-Hilfen in einer Großstadt wie Hamburg im Jahr 2005 noch nötig seien. HIV wiederum sei „nicht mehr anders wahrzunehmen als andere Krankheiten“. Kusch stelle sich mit solchen „zynischen“ Argumenten „selbst ins Abseits“, befand daraufhin Mark Terence Jones vom CSD-Verein Hamburg Pride. Der SPD-Abgeordnete Lutz Kretschmann-Johannsen warf Kusch im TV-Sender Hamburg 1 „Demütigung, Diskriminierung und Verunglimpfung von Schwulen und Lesben“ vor. Kusch und Bürgermeister Ole von Beust gingen „den feigen Weg“, sekundierte GALier Farid Müller: „Sie bedienen ihr altes Stammklientel mit alten Vorurteilen und fördern beide nicht die Toleranz.“ FDP-Landesvorständler Mirko Bott forderte gar den Rücktritt des Justizsenators: „Roger Kusch besitzt nicht die soziale Reife für dieses Amt, er demontiert das liberale Ansehen der Stadt.“ jox