sieben sachen
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Verwandelt die Galerie neurotitan in eine Welt ästhetischer Extreme: KAI  Foto: H.Weiffenbach

Die Schönheit der Extreme

Der seit 1983 in Berlin lebende multimedial arbeitende Künstler KAI legt seinen Fokus auf die Herstellung von kinetischen Metallskulpturen und Rauminstallationen. Das Buch „KAI“ über seine Kunst wird nun mit einer Ausstellung und vielen Gästen in der Galerie neurotitan vorgestellt. Seine Arbeiten treten in Bildhauerei, Malerei, Fotografie und Zeichnung in einen Dialog mit Werken weiterer Künst­le­r*in­nen und Performer*innen.

Galerie neurotitan, Rosenthaler Str. 39, 30. 9.–14. 10., Vernissage & Performance: 30. 9., 18 Uhr

Kluge Texte zum Mitsingen: Zuckerklub Foto: promo

Lieder für immer

Zwei Gitar­ren, zwei Stim­men und ein Schlag­zeug: Im Rahmen der Queeren Woche und am Abend vor der sogenannten Deutschen Einheit hat die Brotfabrik das que­er­fe­mi­nis­ti­sche Duo Zucker­klub zu Gast. Die „Radikalpoetinnen“ Mar­len Pel­ny und Chio verbinden in ihren Liedern auf leichteste Weise Melancholie mit düsterem Witz und haben mit Songs wie „Zim­mer für immer“ oder „Anne Will“ längst Indierock-Geschichte geschrieben. Sie kommen mit der neuen EP „Jemand so wie du“.

Zuckerklub: Brotfabrik, Caligaripl. 1, 2. 10., 20 Uhr, 11 Euro

Uwe Timm wurde 1940 in Hamburg geboren Foto: gezett.de

Die Geister einer Jugend

In seinem autofiktionalen Buch „Alle meine Geister“ erinnert sich Uwe Timm an seine Jugend im Hamburg der 1950er Jahre, als sein Vater ihn in die Kürschnerlehre schickte. Er erzählt vom Wunsch, Schriftsteller zu werden, von Freundschaften und Liebesinitiationen, der Entdeckung des Jazz und dem Streit um die Rolle des Vaters im Nationalsozialismus. Mit Maike Albath spricht der Autor grandioser Romane wie „Morenga“ und „Ikarien“ über seine damalige Zeit, Erlebnisse und Träume.

Buchpremiere „Alle meine Geister“: AdK, Pariser Pl. 4, 4. 10., 19 Uhr

Christoph Winkler tanzt schmelzende Gletscher Foto: BHO

Tänze über das Wetter

Christoph Winkler erarbeitete seit 1996 mehr als 80 Tanzstücke. Seine Arbeit reicht von persönlichen bis hin zu politischen Themen. Unter dem Dach der Company Christoph Winkler bringt er Tän­ze­r*in­nen aus der ganzen Welt zusammen. Sein neues Tanzstück „Songs & Dances about the Weather“ verbindet Geschichten über afrikanische Rainmaking-Rituale mit den Klimadaten der abschmelzenden Gletscher in Europa. So werden zwei Phänomene des Verschwindens in Zusammenhang gebracht und mit Hilfe dreidimensionaler Projektionen erfahrbar.

Songs & Dances about the Weather“: Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Premiere am 5. 10., 20 Uhr, 15/10 Euro

Der Kurzfilmbeitrag „ZOON“ läuft im Deutschen Wettbewerb  Foto: Foto: Miyu Filmdistribution

Fest der Animationen

In seiner siebten Ausgabe zeigt das Festival of Animation Berlin über 100 animierte Kurz- und Langfilme. Zum Festival gehören neben einem Programm für Professionals auch eine Ausstellung im silent green Kulturquartier, die kostenfrei Animationskunst jenseits der großen Leinwand zeigt.

City Kino Wedding und silent green, 29. 9.–1. 10., Programm: www.fa-berlin.com

Hauck und Amelie Plümpe: konstellationaktivierung, 2021  Foto: Hauck und Amelie Plümpe

Die Ränder der Kunst

Das Goldrausch Künstlerinnenprojekt fördert als einjähriger Professionalisierungskurs seit 1989 herausragende künstlerische Positionen von Frauen*. Unter dem Titel „Goldrausch 2023 – on the edge of“ zeigen die 15 Teilnehmerinnen Ausschnitte aus ihrem gegenwärtigen Schaffen. Zu erleben sind Video- und Soundinstallationen, Fotografie, Malerei, Performance und Skulpturen.

galerie weisser elefant, Auguststr. 21, Vernissage: 29. 9., 18 Uhr, bis 26. 11., Di–So 11–19 Uhr, Eintritt frei

Alle Lösungen denken: KLIMA_X  Foto:  Museum für Kommunikation

Und wenn wir nicht scheitern?

Starkregen, Hitzeperioden oder Dürren erleben wir vor der eigenen Haustür. Kli­ma­wis­sen­schaft­le­r:in­nen haben eindeutige Klimadaten vorgelegt und drängen zum Handeln. Doch es geschieht viel zu wenig und zu langsam. „Warum tun wir nicht, was wir wissen?“ ist deshalb die Ausstellung KLIMA_X im Museum für Kommunikation untertitelt – und will dazu ermutigen, aktiv für die Rettung des Klimas einzutreten. Sie erzählt von der Kraft erfolgreicher Veränderungen und gibt den Be­su­che­r*in­nen Gelegenheit, den eigenen Wissensstand zu überprüfen sowie die Gefühle angesichts der Klimakrise zu erkunden und entlarvt Ausreden, die oft gegen Veränderungen vorgebracht werden. Denn: Was wäre, wenn wir nicht scheitern?

KLIMA_X: Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Str. 16, 29. 9. 23 – 1. 9. 24, Di 10–20 Uhr, Mi–Fr 9–17 Uhr, Sa & So 10–18 Uhr