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Russisches Uran im Emsland

Deutsche Behörden haben nach Angaben von Atomkraftgegnern 40 weitere Urantransporte aus Russland zur Brennelemente-Fabrik im emsländischen Lingen genehmigt. Die erste Lieferung sei bereits in der vergangenen Woche angekommen, teilten die Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ und das Bündnis „Atomkraftgegner im Emsland“ am Mittwoch mit. Die Transporte seien durch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) mit Zustimmung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle genehmigt worden. Das BASE informiert im Internet über erteilte Transportgenehmigungen für nukleares Material. Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine habe die Brennelemente-Fabrik im Emsland bereits achtmal Uran aus Russland importiert, erklärten Julian Bothe von „ausgestrahlt“ und Bündnis-Sprecher Alexander Vent: „Jede Uranlieferung beschert Putin weitere Deviseneinnahmen.“ (epd)

In Hamburg haben Diesel wieder freie Fahrt

Nach mehr als fünf Jahren hat Hamburg die Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in zwei Straßen der Stadt wieder aufgehoben. Die Verbotsschilder an der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße in Altona wurden am Mittwoch abmontiert. Hamburg hatte Ende Mai 2018 als bundesweit erste Stadt Dieselfahrverbote wegen zu hohen Messwerten bei Stickstoffdioxid (NO2) verhängt. Sie galten für zwei Abschnitte der beiden vielbefahrenen Straßen – auf dem einen allerdings nur für Lastwagen – und betrafen alle Diesel, die nicht mindestens die Abgasnorm Euro-6 erfüllen. Die Luftqualität in Hamburg habe sich im Lauf der vergangenen Jahre dermaßen verbessert, dass keine neuen verkehrsbeschränkenden Maßnahmen ergriffen werden müssten, erklärte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). (dpa)

HVV mit Abo-Rekord

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) meldet mit einer Million Abonnentinnen und Abonnenten neue Rekordzahlen. Nie zuvor waren auch nur annähernd so viele Menschen im Besitz einer Zeitkarte des Verkehrsverbunds. Diese Abo-Zahl liege nicht nur um fast 50 Prozent über dem Wert des Vorjahres, sie übertreffe auch den bisherigen Rekord aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 (786.000 Abos) deutlich, teilte der HVV am Mittwoch mit. Für den neuen Höchststand sorgten demnach 300.000 neue Deutschlandtickets sowie das Jobticket, das seit Mai 58.000 Neukundinnen und -kunden gewonnen habe. Damit würden insgesamt 267.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 4.800 Unternehmen das günstige Jobticket nutzen. Eine repräsentative Kundenbefragung habe ergeben, dass durch das Deutschlandticket 19 Prozent der Fahrten vom Pkw auf den öffentlichen Nahverkehr verlagert wurden. (epd)

Digitalisierung ohne Extra-Energie

Mit einer Green-IT-Strategie 2.0 will Schleswig-Holstein den digitalen Wandel in der Landesverwaltung ohne erhöhten Energieverbrauch erreichen. Nach Hochrechnungen liege der dortige IT-bedingte Stromverbrauch bei rund 25 Prozent des Verbrauchs der Landesliegenschaften, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit. Die Strategie zeige mit 46 Maßnahmen einen Weg auf, wie die Kohlendioxid-Emissionen aus der IT gesenkt werden könnten. Hierzu zählten beispielsweise Energiesparpläne für Server, energieeffiziente Bildschirme, intelligente Steckdosen und eine effiziente Datenverwaltung, hieß es. Durch die Umsetzung könnten bis zu 2.400 MWh pro Jahr eingespart werden. Für die Finanzierung stehen zehn Millionen Euro zur Verfügung. 2019 war eine erste Green-IT-Strategie ins Leben gerufen worden. Schleswig-Holstein will 2024 erstes klimaneutrales Industrieland sein. (epd)

Hamburg erwartet großen Klimastreik

Zum globalen Klimastreik am Freitag in Hamburg rechnet die Bewegung Fridays for Future mit bis zu 10.000 Teilnehmenden. Die Demonstration startet um 14 Uhr am Jungfernstieg und endet am Gänsemarkt/Jungfernstieg, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Neben vorübergehenden Straßensperrungen während des Aufzuges sei auch mit frühzeitigen Sperrungen insbesondere im Bereich der Binnenalster sowie am Gänsemarkt und am Hauptbahnhof zu rechnen. Herbert Grönemeyer und die Band Silbermond wollen auftreten, um die Bewegung zu unterstützen. In vielen weiteren Städten in Norddeutschland wird es ebenfalls Demos geben. (dpa/taz)