zurück in die zukunft
:

Das Bild des mechanischen Orchesters von 2000, gemalt 1890, lag zunächst Zigarettenschachteln bei. Später wurde daraus eine Postkarte Foto: Alamy/mauritius images

Der Vorhang geht auf, die Bühne leuchtet. Doch bei dieser Opernvorstellung lohnt es sich, auch in den Orchestergraben zu schauen. Nur der Dirigent sitzt dort, den Taktstock in der linken Hand, mit der reichten dreht er eine Kurbel. ­Cello, Pauke und Harfe spielen von allein.

Auf der Zeichnung von 1890 stellt sich ein französischer Künstler vor, wie im Jahr 2000 Maschinen musizieren. In seiner Vision gibt der Mensch noch den Takt für die Roboterarme vor, heute gibt es das Ganze sogar andersherum. In Pisa leitete 2017 zum ersten Mal ein Roboter ein Konzert. Er heißt Yumi, hat zwei Arme mit vielen Gelenken und kann sich damit so weich bewegen wie ein Mensch. Eigentlich wurde Yumi gebaut, um in der Fabrik Teile zu montieren. An diesem Tag dirigiert er Andrea Bocellis Interpretation von Verdis Arie „La Donna è Mobile“. Und die Mu­si­ke­r*in­nen folgen seinen Anweisungen.

Allerdings gelingt Yumi nur eine präzise Imitation eines Menschen. Der Dirigent Andrea Colombini trainierte den Roboter, seine Bewegungen nachzuahmen. Yumi wird höchstens so gut wie sein Vorbild. Auch künstliche Intelligenz, die Musik komponiert, lernt aus den Logiken früherer Werke und imitiert sie. Aber, auch das wissen wir aus der Musik: Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Cover ein größerer Hit wird als das Original. Salome Neumann

Zukunftsbilder aus der Vergangenheit

und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe