piwik no script img

das wetter

Der Romantitel

Endlich hatte Marc Einhellig einen Titel für seinen Roman gefunden: „Der Karzer von Canossa“. Fantastisch! Grandios! Großartig! Der Nachwuchsschriftsteller kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Diese innere Spannung! Dieses andeutungsreiche Versprechen! Dieser mächtige Kaufanreiz! Der talentierte Literat war ganz hin und weg. Das musste er gleich seinem Verleger mitteilen. Doch halt! Moment! Stopp! Eines wollte schließlich noch überlegt sein. Die tausend Seiten, die er bisher geschrieben hatte, handelten von einer Liebe zwischen einer Influencerin in Hongkong und einem Hip-Hopper in Seattle. Wie passte der altmodische Karzer zu dem internationalen Bestseller? Und wo war der Bezug zu Canossa? Er würde wohl die tausend Seiten wegwerfen und etwas Neues schreiben müssen. Marc Einhellig begann damit, Seite für Seite zu löschen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen