Trommeln gegen rechts

WIEDERHOLUNGSTÄTER Die Stadt Neumünster genehmigt den erneuten Aufmarsch der NPD unter Auflagen

Mit viel Krach will eine Gegendemonstration den NPD-Wahlaufmarsch am Samstag in Neumünster erneut stören. „Alle Neumünsteraner sind eingeladen, mitzumachen, alle sollen Töpfe, Trommeln, Pfeifen und andere Krachmacher mitbringen“, heißt es aus den Reihen von IG Metall und Ver.di.

Vor dem DGB-Haus soll der Protest unter dem Motto „Wir sind laut gegen Nazis – NPD kehrt Marsch“ um 10.30 Uhr beginnen. Schon am 1. Mai hatte sich das Bündnis „Runder Tisch für Toleranz und Demokratie“ der NPD erfolgreich entgegen gestellt, beteiligt waren Gewerkschaften, SPD, Grüne, Linke, Piraten und viele Initiativen. Einen Antrag der Piratenpartei, am Samstag auf dem Postparkplatz gleich hinter dem Bahnhof eine Veranstaltung durchzuführen sei von Stadtverwaltung allerdings untersagt worden, sagt Angelika Beer von den Piraten.

Am 1. Mai wollte die NPD mit ihrem Spitzenkandidat Jens Lütke von diesem Platz aus losmarschieren, am Samstag will sie erneut dort starten. Vor vier Tagen hatte sie den Platz wegen der Proteste nicht erreicht. Als sie eine nicht genehmigte Kundgebung abhalten wollte, löste die Polizei diese auf. 105 Neonazis kamen in Gewahrsam.

Rund 150 Kameraden werden am Samstag erwartet. Die Stadt hatte überlegt, den Marsch zu verbieten, auch weil Ver.di und SPD schon zuvor eine Demonstration für den Samstag angemeldet hatten. Der Marsch sei aber in dem NPD-Wahlkampf eingebettet, sagt Stefan Beitz, Pressesprecher der Stadt. Die Stadt habe kein Handhabe, die Aktion gänzlich abzuweisen. Allerdings seien Auflagen erteilt worden – welche, wollte Beitz nicht sagen. Ob die NPD dagegen klagt, war bei Redaktionsschluss offen.  AS