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Wenn eine Razzia aber so wirklich ein Erfolg ist

Dienstagabend gegen halb 10 in Kreuzberg, aus einem Klischee wird Wirklichkeit: Eine Kolonne aus sechs Wannen und mehreren Autos von Zoll, Polizei und Ordnungsamt kommen vor einer Shishabar zum Stehen. Die Be­am­t:in­nen springen aus den Autos und gehen wortlos schnurstracks in den Laden. Während sie sich bis in die Küche verteilen, bleiben die Gäste gelassen. Sie ziehen weiter an ihren Wasserpfeifen und harren der Dinge.

Womöglich kennen auch sie das Prozedere schon – allein im vergangenen Jahr gab es in Berlin durchschnittlich jeden Tag zwei Kontrollen migrantischer Läden im Zuge des Kampfs gegen „Clankriminalität“. Mit einem neuen Lagebild über Verdächtige und ihre Straftaten und der Forderung der Innensenatorin nach einer Beweislastumkehr war die öffentliche Debatte gerade wieder bundesweit in Schwung gekommen.

Berlin-Kreuzberg

152.900 Ein­wohner*innen.

Neben allen sonstigen Angeboten hat der Ortsteil auch eine weit beeindruckendere Shisha­bar­dichte als zum Beispiel Wilmersdorf oder Marzahn.

Gut, wenn die Polizei dann Erfolge erzielen kann: In diesem Fall – wie in den meisten anderen auch – nahm sie ein paar Pakete, womöglich unverzollten Shishatabak, mit, zwei Gäste erhielten Ordnungsgelder über 15 Euro wegen Falschparkens. Erik Peter

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