Parlament billigt Enteignung

BUENOS AIRES epd | Das argentinische Abgeordnetenhaus hat der Enteignung des spanischen Ölunternehmens Repsol-YPF mit großer Mehrheit zugestimmt. Von den 245 anwesenden Abgeordneten votierten am Donnerstag lediglich 32 dagegen, sechs enthielten sich. Damit nahm der Gesetzentwurf zur staatlichen Übernahme der Ölfirma die letzte parlamentarische Hürde, wie die Tageszeitung Clarín berichtete. Der Senat hatte bereits vergangene Woche zugestimmt. Unterstützt wurde das Vorhaben von großen Teilen der Opposition.

Das Abstimmungsergebnis wurde von den meisten Delegierten mit großem Jubel gefeiert. Vor dem Kongressgebäude begrüßte eine große Menschenmenge das Votum mit Freudengesängen und Feuerwerk. Präsidentin Cristina Kirchner hatte die Übernahme des größten Privatunternehmens in Argentinien Mitte April ankündigt und war damit vor allem in der EU auf scharfe Kritik gestoßen. Der spanische Konzern Repsol soll 51 Prozent seiner 57,4 Prozent Anteile am Unternehmen Repsol-YPF an den argentinischen Staat abgeben. Den Wert der Aktien soll die nationale Schätzungskommission bestimmen. Womit die Übernahme bezahlt werden soll, ist bisher noch offen.