herzensort: Schwimm mit mir hinaus
Den einen reicht der Geruch vom Meer, der durch leichte Brisen bis zum Ferienhaus weht. Die anderen brauchen den Kontakt zum Strand und legen sich zum Bräunen und Lesen in den Sand. Aber wenn ich das Meer sehe, möchte ich hineinlaufen, bis der Boden verschwindet, ziellos umherstrampeln, tauchen oder den Kopf über das Wasser halten, von Wellen leichte Schellen bekommen und eine harmlose Menge Salzwasser im Mund schmecken. Ich möchte mich fühlen wie ein Meerestier.
Doch egal, wie sehr ich es im Meer liebe, irgendwann besinne ich mich und wünsche mir wieder festen Boden unter den Füßen. Dafür muss ich nicht raus aus dem Wasser. Denn oft ist sie in der Nähe, die beste Ablagerung der Welt, die Sandbank. Wie das Gipfelkreuz bei einer Bergwanderung ist die Sandbank ein Ort zum Verschnaufen mit Ausblick.
Als Meerestier auf Zeit blicke ich auf die Wogen, deren Enden sich mit dem Himmel vermischen, und schaue zurück zum Strand, auf die Menschen, die im Sand liegen und friedlich nebeneinander leben. Schöner ist es nur, wenn man zu zweit auf der Sandbank steht.
Jean Dumler
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