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Ist die US-Regierung in ihrem Ufo-Programm zu intransparent?

Ein pensionierter Geheimdienstoffizier der US-Luftwaffe hat der Regierung in Washington vorgeworfen, seit Jahrzehnten Programme zu unbekannten Flugobjekten betrieben und vor der Öffentlichkeit verheimlicht zu haben. David Grusch sagte am Mittwoch vor Abgeordneten eines ­Unterausschusses im Repräsentantenhaus, die USA wüssten vermutlich seit den 1930er Jahren über ‚nichtmenschliche‘ Aktivitäten Bescheid.

Richtig ist:

Natürlich stellt das Pentagon Untersuchungen an, wann immer in oder über den USA irgendetwas Unbekanntes herumfliegt. Letztes Beispiel waren die chinesischen Spionageballons, die im Februar dieses Jahres für Schlagzeilen sorgten. Und es ist ganz wunderbar, dass die Geheimhaltung, die solchen Untersuchungen eigen ist, immer wieder auch Wichtigtuer wie den Ex-Major David Grusch hervorbringt, der vor Abgeordneten raunt, er habe davon gehört, dass es geheime Programme gebe, wahrscheinlich sei auch DNA von extraterrestrischem Leben archiviert, eventuell seien Mitwisser ermordet worden, aber darüber dürfe er nicht sprechen. Beweise: null. So etwas ist großartig! Solche Geschichten beschäftigen die Öffentlichkeit, regen die Fantasie an, bieten Stoff für Kneipen- und Küchentischgespräche – und sind gänzlich harmlos. Wie schön wäre es, wenn US-Amerikaner*innen einfach nur an UFOs glaubten statt daran, dass Donald Trump 2020 in ­Wirklichkeit die Wahlen gewonnen habe, 5G-Chips in Corona-Impfstoffen steckten oder liberale Eliten Kinderblut tränken.

Bernd Pickert