taz Salon Kühne festnageln

Das von der taz initiierte Mahnmal für den massenhaften Raub jüdischen Eigentums in Bremen ist fast fertig. Zeit, im taz Salon Bilanz einer ungewöhnlichen Kampagne zu ziehen. Initiator Henning Bleyl erinnerte daran, wie die Spedition Kühne+Nagel auf dem Bremer Markt ihr 125. Firmenjubiläum feierte – und ihre Beteiligung an der „Arisierung“ jüdischen Eigentums unterschlug. Das war der Anstoß, über ein Mahnmal nachzudenken. Entworfen hat es Evin Oettingshausen „morgens um halb acht in der Straßenbahn, beim taz-Lesen“. Oettingshausen wünschte sich, dass die Auseinandersetzung um das Raubgut weiter in die Gesellschaft hineingetragen wird, nicht nur ehrenamtlich. Auch Grigori Pantijelew vom Vorstand der jüdischen Gemeinde sieht die Errichtung des Mahnmals eher als Anfang denn als Ende der Erinnerungsarbeit. „Für uns war es wichtig, dass wir uns hinter unserem Zaun, unseren Ängsten hervorgewagt und an diesem Prozess teilgenommen haben“, sagte er. „Es war uns wichtig, dass die Mehrheitsgesellschaft dieses Mahnmal auf sich genommen hat und es nicht bei uns abgeladen hat.“Rund ums Mahnmal: Erinnerungspolitische Radtour durch Bremen2. Juli, Start: 10.30 Uhr, Rudolf-Hilferding-Platz 1Nächster taz Salon: „Frauen im Film – Jenseits von Attraktivitäts­falle und Fuckability“, 4. Juli, 19.30 Uhr, im Haus 73, Hamburg, Schulterblatt 73 Foto: Claudia Konerding