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Wenn sich in Brandenburg die Herzen öffnen

Wer wissen will, wie es in den Herzen der Deutschen aussieht, was ihr Verhältnis zur Natur angeht, bekommt die vielleicht tiefsten Einblicke an einem der berühmten Tage der offenen Gärten. Bei denen unlängst in Brandenburg jedenfalls gab es keine Menschen, die Gärten des Grauens wie die oft schon verbotenen Schottergärten lieben, sie trauen sich offenbar nicht ins Rampenlicht. Dafür eine Menge Verrückte, die kaum ins Bild der ordnungsliebenden Deutschen passen.

In Falkensee erlaubt einer dieser Gärtner zum Beispiel einer Schlingrose namens Bobby James, den Carport zu einem unbefahrbaren Klettergerüst umzufunktionieren. Und eine Gärtnerin hat alles verkauft, um sich ein Gewächshaus für 240 Orchideen leisten zu können.

Aber auch in Falkensee stellen sich manche sogar auf die neuen Brandenburger Verhältnisse ein, verwandeln den durstigen Rasen in blühende Wiesen oder Präriegärten voller Nistplätze, um so dem Klimawandel und dem Artensterben zu trotzen.

Falkensee

45.000 Ein­wohner*innen.

Zu den Gärten kommt auch noch das Grün der Weiden und Wiesen, die in der brandenburgischen Stadt bei Berlin dank der an vielen Stellen erhaltenen dörflichen Bebauung zu finden sind.

Eine Dame mit elegantem Strohhut erklärt, dass sie den Garten jedes Jahr wilder bekommt, dafür aber den ganzen Sommer mit den Hühnern aufsteht, um draußen zu arbeiten. „Urlaub mache ich im Winter“, lacht sie. Susanne Messmer

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