unterm strich
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Sorge um die Zukunft der freien Szene unterm neuen CDU-SPD-Senat in Berlin bringt ein offener Brief des Rats für die Künste zum Ausdruck, der nach eigenen Angaben an diesem Montag an den Kultursenator Joe Chialo überreicht werden soll. Darin befürchten Berliner Kulturnetzwerke und -institutionen, dass angesichts geringer Mittel für die Berliner Kultur im neuen Senat von drei Prozent vom Gesamtvolumen des Berliner Haushalts insbesondere freie, lokale Initiativen nicht genügend öffentliche Förderung erhalten könnten. Die freie Szene sei gefährdet. „In Berlin interagieren große Institutionen, Theater, Museen, Konzerthäuser und Clubs mit freien Künstler*innen, internationalen Gästen mit lokalen Kiez-Akteur*innen, Museen und Opernhäusern mit soziokulturellen Trägern, Bibliotheken und der Amateurkultur“, heißt es im offenen Brief. Und seine Verfasser appellieren, die „Kulturlandschaft in ihrer vollen Breite und Vielfalt zu sichern.“

Schloss Neuschwanstein darf Unesco-Weltkulturerbe werden. Die Einwohner von Schwangau im Allgäu stimmten am letzten Sonntag bei einem Bürgerentscheid für einen solchen Antrag, meldet die dpa. Bayerns Kunstminister Markus Blume habe nach der Bekanntgabe des Ergebnisses erleichtert reagiert. „Es ist eine wichtige Entscheidung für die Region und eine gute für Bayern“, sagte der CSU-Politiker.

Laut der Gemeinde unterstützten rund 56 Prozent der Wahlberechtigten für eine Aufnahme des Schlosses. Doch es gab auch viele kritische Stimmen. Man befürchtete etwa, dass das Welterbe­siegel noch mehr Be­su­che­r anlocken könnte. Mit normalerweise etwa eineinhalb Millionen Gästen pro Jahr zählt das Schloss Neuschwanstein bereits zu den größten Touristenattraktionen Deutschlands. Daher hatte der dortige Gemeinderat nicht selbst die offizielle Zustimmung erteilt, sondern eine Abstimmung angesetzt.

Der Welterbeantrag soll Anfang 2024 bei der Unesco in Paris eingereicht werden, mit der Entscheidung des Welterbekomitees wird im Sommer 2025 gerechnet.