piwik no script img

jetzt ist die zeit für … durchdringende digitalität

Linda Gerner Foto: privat

Wofür ist jetzt die Zeit bei der Kirche? In der katholischen Glaubensgemeinschaft muss man nicht lange überlegen: die ungeschönte Aufklärung der Missbrauchsfälle und künftige Prävention und endlich die starren Machtstrukturen abbauen. Bei der evangelischen Kirche fällt mir nicht sofort was ein. Vermutlich, weil ich sie meistens gar nicht wahrnehme. Vor dem Kirchentag war ich viel auf digitalen Plattformen unterwegs, um mich über das Programm zu informieren. Dabei bin ich auf spannende Persönlichkeiten gestoßen, Pfarrer*innen, die locker über Glauben und dessen Auslegung sprechen, die überraschende Denkanstöße zu Kirche und Gender und Sex geben. Oder über die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung in der Bibel sprechen. In den Gemeinden dieser Menschen werden ganz andere Predigten gehalten, als ich es kennengelernt habe. Die Texte und Videos auf ihren Social-Media-Accounts interessieren mich. Aber damit dringt die evangelische Kirche bislang wenig durch. Gut, dass es beim Kirchentag viele digitale Formate geben wird. Vielleicht gibt es dabei auch die Zeit für den Austausch darüber, wie man auch sonst im digitalen Alltag auftauchen kann.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen