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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Am Montag jedenfalls kann man sich schon mal was anderes vornehmen und den eigentlich fest im Kalender notierten Termin wieder streichen, weil David Thomas mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus gebracht und operiert werden musste, heißt es, und damit wird es jetzt auch nichts mit dem Konzert von Rocket From the Tombs am Montag im Festsaal Kreuzberg. Weil ohne den Sänger würde diese Wiederbelebung einer der mythischeren Bands – also das Van-Gogh-Syndrom: kurzes, heftiges und höchst erfolgloses Leben, das postum zum Erfolg erklärt wird – der Rockgeschichtsschreibung halt doch nicht funktionieren. So hat man also einen Abend zur freien Verfügung, bitte sehr, und könnte ja mit „Barfly“ das aktuelle Album von Rocket From the Tombs hören oder genauso gut auch den anderen Intensivrock von David Thomas mit Pere Ubu beispielsweise, die sich aus Rocket From the Tombs herausschälten. Und am Donnerstag geht es zu Freddy Fischer mit seiner Cosmic Rocktime Band ins Monarch, die Gründe dafür kann man auf der nächsten Seite nachlesen, und man macht es auch schon deswegen, um bei einer einigermaßen dringlichen Liedermacherfrage zu kneifen, weil man sich ja am Donnerstag dann eben entscheiden müsste zwischen Hü wie Billy Bragg und Hot wie Tom Liwa. Und das sind beides Sänger und Songmacher, die nun wirklich ihre Verdienste haben. Bragg in Großbritannien und damit auch international, Liwa, mehr deutsch singend etwas auf deutschsprachige Regionen begrenzt. Ersterer singt im Heimathafen Neukölln, Zweiterer im HBC, am Donnerstag, an dem man sein aufrechtes Punkbewusstsein statt bei Freddy Fischer auch etwas traditioneller bei Antiseen unterbringen könnte, die an dem Abend im Crystal die Musik knüppeln. Aufrechter US-Underground seit nunmehr dreißig Jahren.

■ Freddy Fischer: Monarch, Do., 21 Uhr. 8 €

■ Billy Brag: Heimathafen Neukölln, Do., 21 Uhr. VVK: 25 €

■ Tom Liwa: HBC, Do., 21 Uhr. 13 €

■ Antiseen: Crystal, Do., 20 Uhr. 15 €

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