: Tortenwurf bei VW-Sitzung
Protest gegen VW-Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang
Proteste haben die Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns am Mittwoch in Berlin gestört. Bei den einführenden Worten des Aufsichtsratschefs Hans Dieter Pötsch warf eine Person eine Torte auf das Podium. Damit sollte offenbar der Vertreter der Eigentümerfamilien, Wolfgang Porsche, getroffen werden. Das gelang jedoch nicht. Pötsch unterbrach seine Rede kurz und fuhr nach Einschreiten der Sicherheitskräfte fort.
Später störte eine Aktivistin mit nacktem Oberkörper die Rede von Konzernchef Oliver Blume mit lauten Rufen und einem Plakat – Gegenstand der Kritik war das Festhalten von VW am chinesischen Werk in der Provinz Xinjiang. Die Frau wurde von Sicherheitskräften aus dem Versammlungssaal geführt. Danach fuhr Blume mit seinen Ausführungen fort. Auch später gab es noch eine kurze Unterbrechung der Versammlung durch lautes Rufen.
Auch vor dem Versammlungsgebäude demonstrierten Menschen gegen das VW-Werk in Xinjiang. Die in der Provinz lebende muslimische Minderheit der Uiguren wird laut Menschenrechtsgruppen gezielt von der Regierung in Peking unterdrückt. VW wird vorgeworfen, nicht genug gegen mutmaßliche Zwangsarbeit bei dortigen Zulieferern zu tun. VW hält dagegen, dass es in dem Werk keine Anzeichen für Menschenrechtsverletzungen gebe. (dpa)
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