meinungsstark
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Ein Baby, ein Windrad …

„Rohstoffhunger für Energiewende. Solarpaneele, Batterien und Windräder brauchen mehr Metalle als das herkömmliche Energiesystem. Das könnte zu Engpässen führen und die Energiewende verzögern“, taz vom 22. 5. 23

Leider hat die taz hierüber noch nicht berichtet: Die bayerischen Grünen wollen jedem Baby bei der Geburt einen 3.000-Euro-Anteil an einem Windrad schenken. Diese Babys sollen dann zum 18. Geburtstag eine „starke Rendite“ erhalten.

Diese Initiative könnte die überfällige Notwendigkeit der Energiewende auch im Bewusstsein von Eltern und Großeltern verankern. In einer Zeit, in der Monat für Monat immer neue Waffen in zig-facher Milliardenhöhe aus Steuermitteln verschenkt (und anschließend vernichtet) werden, sollten uns diese schnöden 3.000 Euro für die Zukunft unserer Kinder nicht zu viel sein, um die Energiewende endlich in Schwung zu bringen.

In einer Welt der zunehmenden Katastrophen kann auch positiv über konstruktive Ideen berichtet werden. Schon alleine deshalb, damit diese Katastrophen für nachfolgende Generationen nicht noch weitaus heftiger und teurer werden. Kurt Lennartz, Aachen

Die atomare Bedrohung bleibt

„G7 in Hiroshima: Gipfel im Zeichen nuklearer Drohungen“, taz vom 19. 5. 23

Barack Obama hat 2016 als erster US-Präsident die Stätte des Grauens in Hiroshima in einem 10-Minuten-Besuch mitleidslos abgehakt. Nun rückten gleich 7 Weststaatenoberhäupter in Hiroshima an. Und auch US-Präsident Biden brachte nicht diese geringste Humanitätsregung über seine Lippen: Kein Bedauern, kein Mitgefühl für das, was die USA mit den A-Bomben-Abwürfen auf Hiroshima und Nagasaki angerichtet und auf unsere Erde losgelassen haben. Immerhin sollte im G7 Abschlusstext 2023 eine „Nie wieder Atomkrieg“-Resolution enthalten sein. Doch was ist solch ein hohler Appell wert?

Schon wieder verpassen unsere Wel­ten­len­ke­r*in­nen beim Hiroshimabesuch eine Chance, die irrwitzige atomare Knechtung unserer Erde unter einem unfassbaren Nuklearpotential apokalyptischer Vernichtung endlich zu ächten und den Beginn der Nuklearwaffenreduzierung von Bush und Gorbatschow fortzusetzen. Michael Rannenberg, Berlin

Wird Psychotherapie ein Luxusgut?

betrifft: Psychotherapie – wenn die Ausbildung unerschwinglich wird

Liebe taz, ich schreibe euch im Namen der Psy­cho­lo­gie­stu­den­t*in­nen der Universität Trier. Seit der neuen Reform des Psy­cho­the­ra­peu­t*in­nen­ge­set­zes haben sich grundlegende Aspekte der Psy­cho­the­ra­peu­t*in­nen­wei­ter­bil­dung geändert. Nach einem insgesamt fünfjährigen Studium müssen Psy­cho­lo­g*in­nen zusätzlich eine fünfjährige Weiterbildung absolvieren, um sich Psy­cho­the­ra­peu­t*in nennen zu dürfen und als The­ra­peu­t*in­nen praktizieren zu können. Die Regierung hat allerdings versäumt, sich um die Finanzierung dieser Weiterbildung zu kümmern. Bleibt es beim Status quo, kommt es zu einer immer größer werdenden Versorgungslücke in der psychologischen Behandlung.

Um auf diesen Missstand im Ausbildungssystem aufmerksam zu machen, wurde von der Psychologiefachschaften-Konferenz eine Petition (Petition 148151) ins Leben gerufen, die noch bis zum 1. 6. 23 läuft und weitere 10 000 Unterschriften benötigt, um beim Petitionsausschuss des Bundestages Gehör zu finden. Sophia Hatterer, Trier

Totale Institution Krankenhaus

„Wollen wir ein kaltes Kliniksterben?“, taz vom 22. 5. 23

Schon heute sind viele große Krankenhäuser kalte Gesundheitsfabriken; als Pa­ti­en­t:in muss man sich den Abläufen völlig unterordnen. Wehe, wer schwach ist und keine Angehörigen in der Nähe hat, dann ist man völlig ausgeliefert. Die totale Institution Krankenhaus hat sich weiterentwickelt, aber nicht zum Besseren. Resto auf taz.de