VORMERKEN
: Kosmopolitische Kulturarbeit, seit 20 Jahren im Haus der Kulturen der Welt im Tiergarten

Für manche Dinge ist man im Haus der Kulturen der Welt nicht so gut aufgehoben: Wenn man jetzt zum Beispiel den aktuellen Stand von Britpop erkunden will oder wissen, wo man gerade bei der Beethoven-Exegese steht, hat man in der Stadt andernorts bessere Möglichkeiten. Doch irgendwann hat man selbst von Britpop und Beethoven mal genug, und dann wird man im Haus der Kulturen der Welt bestimmt die neuen Anregungen finden. Seit nun 20 Jahren erkundet es in seinen gern multidisziplinären Programmen in der Kongresshalle im Tiergarten, was es wirklich Interessantes in der Welt gibt. Vorzugsweise der außereuropäischen Welt. Ohne sich sklavisch daran zu halten, so wie man sich im Haus auch von Genre-Korsetts nicht unnötig einengen lassen will. Diese 20 Jahre Kulturarbeit werden nun im September mit „The Spirit of the Haus“ gefeiert, mit Festen und künstlerischen Interventionen, zum Abschluss – um das Querbeetprogramm von hinten her aufzurollen – am 30. September mit der ersten Verleihung des Internationalen Literaturpreises des Hauses, am 26. September wird der Krach- und Samba-Gitarrist Arto Lindsay wie im Frühjahr bei der Biennale di Venezia eine Kunst-Parade zur Kongresshalle führen, am morgigen Donnerstag singt Oumou Sangaré aus Mali (20 Uhr, 13/10 Euro). Eröffnet wird der „Spirit of the Haus“-Reigen heute um 19 Uhr mit Performances und Reden. Eintritt hier frei. TM

■ „The Spirit of the Haus“: HKW, John-Foster-Dullles-Allee 10. 2.–30. September. www.hkw.de