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185 Jour­na­lis­t*in­nen in fünf Jahren aus Nicaragua geflohen

Seit der blutigen Niederschlagung von Protesten vor fünf Jahren sind 185 Jour­na­lis­t*in­nen aus Nicaragua geflohen. Das geht aus einem Bericht der Organisation für Pressefreiheit Voces del Sur und der nicaraguanischen Stiftung für Meinungsfreiheit und Demokratie (Fled) hervor. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres hätten sieben Medienschaffende das Land wegen andauernder Repression verlassen. Das Regime von Präsident Daniel Ortega schlug 2018 landesweiten Protest gegen seine Regierungsführung blutig nieder und geht seitdem massiv gegen Kritik vor. UN-Experten bezeichnen das Vorgehen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Reporter ohne Grenzen beschreibt die Lage für die Medien als Albtraum von Zensur, Einschüchterung und Bedrohung. (epd)

US-Regierung: Festnahme von Reporter in Russland widerrechtlich

Die US-Regierung hat die Gefangennahme des US-Journalisten Evan Gershkovich formell als widerrechtlich eingestuft. Der Reporter des Wall Street Journal war im März in Russland unter Spionagevorwürfen gefangen genommen worden. Mit dieser Einstufung erhält die Bearbeitung des Falls eine höhere Priorität in der Verwaltungshierarchie. Sie bedeutet, dass sich ein Büro des Außenministeriums intensiv um die Freilassung Gershkovichs bemühen wird. Außenminister Antony Blinken sagte am Montag, er verurteile die Festnahme und die Unterdrückung unabhängiger Medien in Russland. (ap)

BBC kritisiert Twitter

Die BBC will von Twitter nicht als „staatlich finanziertes“ Medium bezeichnet werden. „Die BBC ist unabhängig und ist es immer gewesen“, teilte der Sender mit. Und weiter: „Wir werden durch die Rundfunkgebühren von der britischen Öffentlichkeit finanziert.“ Das Unternehmen habe sich in der Sache an Twitter gewandt. Jüngst war auf dem Twitter-Konto, dem rund 2,2 Millionen Nutzer folgen, die Kategorie-Bezeichnung „staatlich finanzierte Medien“ aufgetaucht. Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert das Label für die BBC am Dienstag ebenfalls und fordert Twitter-Chef Elon Musk auf, seine Willkürmaßnahmen gegen unabhängige Medien einzustellen. (dpa, taz)