Rot-Grün holt den Pott

NRW SPD triumphiert bei der Landtagswahl. Klare Mehrheit für Rot-Grün. FDP und Piraten im Parlament, Linke draußen. Debakel für die CDU. Röttgen tritt zurück

BERLIN taz | Nordrhein-Westfalen ist wieder in der Hand der SPD. Die Sozialdemokraten triumphierten bei der vorgezogenen Landtagswahl und verbesserten sich laut einer ZDF-Hochrechnung deutlich auf 38,3 Prozent der Stimmen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft kann damit die Koalition mit den Grünen fortsetzen, anders als bisher sogar mit einer absoluten Mehrheit. Denn die Grünen bleiben stabil bei rund 12,1 Prozent. Die Neuwahlen waren nötig geworden, weil die bisherige rot-grüne Minderheitsregierung im März im Landtag keine Mehrheit für den Haushalt bekommen hatte.

Für die Oppositionsparteien hat sich die Blockade nur bedingt gelohnt. Für die CDU endete sie gar mit einem Debakel. Sie stürzte von 34,6 auf nur noch 26,1 Prozent – das schlechteste Ergebnis aller Zeiten für die Union an Rhein und Ruhr. Spitzenkandidat Norbert Röttgen legte gleich mit einem weiteren Rekord nach: Nur zehn Minuten nach dem Schließen der Wahllokale trat der Bundesumweltminister als CDU-Landeschef zurück.

Wieder im Parlament vertreten ist die FDP. Sie kam auf 8,4 Prozent. Damit haben sich die vor wenigen Wochen bereits totgesagten Liberalen unter ihrem Spitzenkandidaten Christian Lindner rasant erholt – und sogar zugelegt. 2010 waren sie auf nur 6,7 Prozent gekommen.

Erstmals in den Landtag einziehen wird die Piratenpartei. Sie kam auf 8,1 Prozent und ist nun bereits in vier Landesparlamenten vertreten. Die Linkspartei musste hingegen eine weitere schwere Schlappe einstecken. Sie landete unter 2,6 Prozent und ist nicht mehr im Landtag. GA

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