Pinguine erreichen Viertelfinale

Für die Bremerhavener Eishockey-Herren geht es ab Mittwoch gegen den Favoriten Red Bull München

Von Stina Reichardt

Die bisherige Saisonbilanz ließ eigentlich kaum Hoffnungen für die Eishockey-Herren der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zu: Jedes Spiel ging gegen die Nürnberg Ice Tigers in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verloren. Doch nach zwei überraschenden Siegen in den Pre-Playoffs stehen die Pinguine im Viertelfinale der Meisterschaft. Mit dem 4:2-Sieg gegen die Nürnberger am Freitagabend lösten sie das Ticket für die Playoff-Hauptrunde.

Damit nimmt der Saisonverlauf für die Pinguine eine erneute überraschende Wende: Lange Zeit schien, trotz der regelmäßigen Niederlagen gegen die Nürnberger, der Einzug in die Playoffs sicher. Doch mehrere Serien von Niederlagen sorgten dafür, dass am Ende der Hauptrunde nur 87 Punkte auf dem Punktekonto zu verzeichnen waren. Damit reichte es am Ende doch nur für Platz acht und somit die Qualifikation für die Pre-Playoffs.

Das war etwas ungewöhnlich für die Bremerhavener: Seit ihrem ersten Jahr in der DEL in der Saison 2016/17 gelang ihnen jedes Jahr der direkte Einzug in die Playoffs – außer 2019. Auch dort mussten sie in den Pre-Playoffs gegen die Nürnberger antreten. Auch dort hagelte es zwei Niederlagen.

Somit schienen die Pinguine am vergangenen Dienstag und Freitag in der Außenseiterrolle. Mit einem souveränen 3:1 gewannen die Pinguins jedoch die erste Partie. Held des Spiels war Stürmer Jan Urbas, der alle drei Tore schoss und seinem Team damit den Sieg sicherte. Die Nürnberger standen also unter Zugzwang. Ginge das zweite Spiel der Pre-Playoffs in der eigenen Halle verloren, wäre die Chance auf eine Teilnahme an den Playoffs verstrichen.

So kam es. Das erste Drittel am Freitagabend fing gleich fulminant an, schon nach fünf Minuten hatten die Bremerhavener das erste Powerplay. Diesen Vorteil ließen sie sich nicht nehmen und schossen direkt zwei Tore. Die Nürnberger gaben sich zwar alle Mühe, den Anschluss zu finden, doch trotz aller Bemühungen gelang ihnen das bis zur ersten Pause nicht. Das zweite Drittel gehörte dann aber komplett den Nürnbergern. Auch sie konnten ein Powerplay nutzen und kamen in weniger als zwei Minuten zum Ausgleich.

Plötzlich schienen die Pinguine den Sieg noch aus der Hand zu geben. Doch im letzten Drittel der Partie waren sie wieder voll da. Alex Friesen erzielte in der 50. Minute das 2:3 für die Bremerhavener. Nun gaben sie die Führung nicht mehr her. Sie verteidigten stabil und der Held des ersten Spiels, Jan Urbas, krönte den Sieg kurz vor Schluss mit dem 4:2. Damit war das Ticket für das Viertelfinale gebucht, wo am Mittwoch Red Bull München wartet.