„Unerfüllte Bedürfnisse“

VORTRAG Die Mediatorin Petra Haslop erläutert Wege zu einer gewaltfreien Kommunikation

■ 51, ist Mediatorin für gewaltfreie Kommunikation. Hauptberuflich arbeitet sie bei der Sparkasse.

taz: Frau Haslop, was bedeutet gewaltfreie Kommunikation?

Petra Haslop: Im täglichen Miteinander kommt es oft zu Missverständnissen, Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Hieraus entstehen Konflikte. Und diese können wir verhindern.

Wie das?

Zunächst geht es darum, im Gespräch zu mir selbst und zu meinem Gegenüber immer aufrichtig zu sein. Und zu überlegen: Was brauche ich und was möchte ich? Und zu fragen: Was brauchst Du und was möchtest Du? Unsere Bedürfnisse spielen hier eine große Rolle.

Inwiefern?

Die Hauptursachen von Konflikten in unserer Kommunikation liegen in unerfüllten Bedürfnissen. Die Art und Weise wie wir diese vorbringen, können zu Konflikten führen – oder sie vermeiden.

Gibt es bestimmte „Spielregeln“, die im Gespräch zu beachten sind?

Ja, eigentlich ist es ganz simpel und kann in vier Punkten erläutert werden. Zuerst sollte ich eine Situation immer wertfrei beobachten, um dann im zweiten Schritt meinem Gegenüber zu sagen, wie ich mich fühle. Dann, im dritten Punkt, meine Bedürfnisse benennen und als letztes, meine Bitte an den anderen richten. Diese Reihenfolge muss unbedingt eingehalten werden, außerdem ist es wichtig, sich kurzzufassen.

Was kann Ihr heutiger Vortrag leisten?

Dass die Zuhörer hellhörig werden und erfahren, dass es Strategien gibt, um festgefahrene Situationen zu lösen. Diese müssen dann allerdings richtig geübt werden. Interview: HMM

19.30 Uhr, Nahbei, Findorffstr. 108