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Kheira Hamraoui Foto: reuters

Ungeliebte Mitspielerin

Welch erfreuliche Nachricht, sollte man eigentlich denken. 15 Monate nachdem die französische Fußballnationalspielerin Kheira Hamraoui bei einem Überfall von zwei Männern mit einer Eisenstange schwer traktiert und verletzt wurde, ist die 33-Jährige wieder im Elitekreis von Auswahltrainerin Corinne Diacre nominiert worden. Wirklich willkommen aber kann sich Hamraoui nicht fühlen. Juristisch ist die Attacke noch nicht aufgearbeitet, und die Verdächtigungen, wer denn Auftraggeberin oder Auftraggeber gewesen sein könnte, vergiften bei Hamraouis Klub Paris St. Germain die Atmosphäre. Das Verhältnis dort zu den französischen Nationalspielerinnen Marie-Antoinette Katoto und Kadidiatou Diani werden in den lokalen Medien als „frostig“ beschrieben. Die beiden hatten sich öffentlich solidarisch mit ihrer ehemaligen Mitspielerin Aminata Diallo erklärt, die Hamraoui im Auto nach Hause brachte, als es zum Überfall kam. Als Hauptverdächtige musste sie bereits vor Gericht aussagen. Der Vorwurf stand im Raum, Diallo habe ihre ärgste Konkurrentin auf dem Platz so vorläufig aus dem Weg räumen wollen. Die Beschuldigte beteuert mehrfach ihre Unschuld. Nationaltrainerin Diacre ist eh nicht dafür bekannt, dass sie sich allzu sehr um die Befindlichkeiten ihrer Spielerinnen schert. Ihre klare Ansage lautet: „Wir werden uns auf das Spielfeld konzentrieren. Sie wird ein Element in ­dieser Mannschaft sein.“ Nach 11 Freundinnen klingt das nicht. (jok)