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„KSTA Direkt“ bald gratis?

KÖLN taz ■ Die Zukunft des seit Oktober erscheinenden Tabloids Kölner Stadt-Anzeiger Direkt bleibt ungewiss. Wie die taz auf Anfrage erfuhr, hält der Verlag M. DuMont Schauberg (MDS) derzeit nach Kooperationspartnern für sein 50-Cent-Blatt Ausschau. Allerdings sei die Auflage mit rund 5.500 Exemplaren derzeit noch zu gering, um ernsthaftes Interesse bei anderen Verlagen zu wecken, heißt es bei MDS.

Vielleicht würde sich der Blick über die Zeitungsbranche hinaus für MDS (Kölner Stadt-Anzeiger, Express, Kölnische Rundschau) lohnen. Wie der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe berichtet, sollen der Kölner Privatsender RTL und der Schibsted-Verlag bereits an einer neuen Gratiszeitung für den deutschen Markt arbeiten.

Schibsted ist in Köln kein Unbekannter. Mit 20 Minuten forderten die Norweger MDS und Springer vor fünf Jahren heraus, musste nach 19 Monaten aber entnervt aufgeben, nachdem die eingesessenen Verlage selbst zwei Gratiszeitungen (Kölner Morgen, Köln Extra) in Anschlag gebracht hatten.

Wenn RTL und Schibsted auf den NRW-Markt drängen, dürfte sie abermals heftige Gegenwehr erwarten. WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach sagte laut Spiegel: „Wir sind präpariert und wir werden nicht zulassen, dass eine fremde Macht billig in unsere Märkte kommt.“ Dann dürften auch die Tage des Stadt-Anzeiger-Ablegers Direkt als Kaufzeitung gezählt sein. Mit MDS seien bereits Strategien durchgesprochen worden, so Hombach. SES

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