zurück in die zukunft
:

Schon 1967 wurde von unterirdischen Rohrbahnhöfen geträumt Illustration: Klaus Bürgle

Wie wäre es mit einer Ringbahn für Deutschland? Von Berlin nach Hamburg in 20 Minuten, von dort in einer guten Stunde weiter bis nach München. Lautlos und sauber, ohne Ampeln, ohne Abgase, ohne Signal­störung. Alles schon in Planung – die US-amerikanische Firma Hyperloop One ist dran.

Der Traum vom Personen-Schnellschuss ist allerdings älter. 1967 gab Klaus Bürgle in einer seiner prophetischen Illustrationen für die Jugendbuchreihe „Das Neue Universum“ der Vision, Menschen beinahe mit Schallgeschwindigkeit durch luftleere Röhren zu katapultieren, die Form eines unterirdischen Rohrpost-Terminals. Und bereits 1812 tüftelte der britische Uhrmacher und Erfinder George Medhurst daran, Menschen und Dinge über Röhren mittels Druckluft zu transportieren.

Tatsächlich wurde das Prinzip Rohrpost im 19. Jahrhundert zum Sinnbild des technologischen Fortschritts: Aus Postämtern wurden hocheffiziente Logistikzentren, die Zustellwege und -zeiten verkürzten sich drastisch. An einem ähnlichen Quantensprung für den Personentransport arbeiten heute mehrere Firmen und Forschungsprojekte. Einer der Antreiber der Idee, bemannte Kapseln auf einem Luftkissen mit bis zu 1.200 km/h durch die Gegend zu schießen, günstiger und emissionsärmer als mit der Bahn oder dem Flugzeug, war Elon Musk. Den aktuellen Weltrekord in Sachen Rohrpostbeschleunigung stellte ein Team der TU München auf: Mit 482 Stundenkilometern schoss die bayrische Kapsel durch die Wüste von Nevada. Auch eine bemannte Fahrt gab es bereits, allerdings nur mit Tempo 172. Da ist noch Luft nach oben. Dunja Batarilo