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Minilöhner arbeiten mehr

AUSBEUTUNG Fast 900.000 Geringverdiener arbeiten 50 Stunden und länger – auf Kosten der Gesundheit

BERLIN dpa | Jeder vierte Geringverdiener mit Vollzeitjob arbeitet in Deutschland mindestens 50 Stunden pro Woche, um seine Existenz zu sichern. Im Durchschnitt seien Vollzeitbeschäftigte mit Niedriglöhnen 45 Wochenstunden im Einsatz – zwei Stunden mehr als alle anderen Vollzeitkräfte, heißt es in einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin.

Dies sei nicht nur ein sozialpolitisches Problem, sagte Studienautor Karl Brenke. Die Beschäftigten riskierten zudem auch gesundheitliche Schäden. SPD, Linke und Gewerkschaften erneuerten ihre Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn.

„So lange Arbeitszeiten wie bei den Niedriglöhnern gibt es ansonsten nur am oberen Ende der Einkommensskala, also bei Gutverdienern in Vollzeit“, stellt Studienautor Brenke fest. Insgesamt arbeiten der Untersuchung zufolge fast 900.000 Geringverdiener mindestens 50 Wochenstunden. Besonders betroffen davon: Kraftfahrer, Lagerarbeiter und Beschäftigte im Gastgewerbe. Im Schnitt verdienen Vollzeitkräfte im Niedriglohnsektor 1.350 Euro brutto.

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