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UNTERM STRICH

In einem Interview mit der Philosophiezeitschrift Hohe Luft (Ausgabe 3/2012) rechnet der amerikanische Denker John R. Searle mit der deutschen Philosophie ab. „Der wirklich katastrophale Fehler war, zu sagen, dass alles, was es wirklich gibt, unsere subjektive Welt ist. Das ist der Idealismus. Ein kolossales Desaster.“ Unter anderem attackiert Berkeley-Professor Searle auch Jürgen Habermas und dessen Theorie des herrschaftsfreien Diskurses. Zweck von Sprache sei nicht, Übereinstimmung durch rationale Diskussion zu erreichen, sondern Sprechakte auszuführen, so Searle. Der 79-Jährige gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der heutigen Philosophie des Geistes.

Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) befinde sich in der Debatte zum Urheberrecht auf „Tauchstation“, so formulierte es Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Er wirft seiner Kabinettskollegin vor, den lange geforderten Schutz des geistigen Eigentums vor Internetpiraterie zu verzögern. Dabei sei in der Koalitionsvereinbarung von Union und FDP eine Anpassung des Urheberrechts „zwingend vorgesehen“. Der CDU-Politiker betonte, er habe bereits vor zwei Jahren ein 12-Punkte-Papier für die Reform vorgelegt. Auch die SPD habe inzwischen ihr Konzept vorgestellt. „Es darf nicht der Eindruck entstehen, als würde sich der Staat gegenüber den Urhebern aus seiner Verantwortung stehlen“, so Neumann.

Der Autor und Regisseur René Pollesch wurde gestern mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2012 ausgezeichnet. Mit dem Preis, der auf 15.000 Euro dotiert ist, wird der 49-Jährige von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur für sein konsumkritisches und als unkonventionell geltendes Gesamtwerk geehrt.

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