„Dialog auf Augenhöhe“

Afrika-Messe als Forum für Geschäftskontakte

■ 49, Architekt, ist seit fünf Jahren auch Reiseveranstalter mit Schwerpunkt Afrika. Er hat in den letzten 20 Jahren 30 afrikanische Länder bereist.

taz: Herr Franke, wozu dient Ihre Afrika-Messe?

Oliver Franke: Veranstalter der Messe ist der Verein Afrika-Africa e.V., dem ich angehöre. Ziel ist, eine Plattform für Geschäftskontakte zu bieten. Denn in Afrika wird nicht nur gehungert. Es ist auch wirtschaftlich interessant.

Wer stellt bei Ihnen aus?

Unter den 20 Ausstellern unserer noch kleinen Messe sind Reiseveranstalter, Speditionen, Hilfsorganisationen wie die „Seniorenhilfe Kamerun“ und „Augen auf Ghana e.V.“ sowie kleine Händler und Künstler.

Das Messeplakat zeigt eine exotisch wirkende Afrikanerin. Warum ein so kolonialistisches Foto für eine Business-Messe?

Über das Poster haben wir lange diskutiert. Ursprünglich wollten wir eine Afrika-Karte zeigen, aber das schien uns zu trocken. Hungernde Kinder wollten wir auch nicht, um nicht das Opferklischee zu bedienen. So haben wir uns für diese modisch gekleidete Frau entschieden, um zu zeigen, dass Afrika ein interessanter Wirtschaftsfaktor ist und dass wir einen Dialog auf Augenhöhe wünschen.

Warum bietet die Messe dann keine Vorträge über Handel und Politik, sondern Hotelpräsentationen und Reiseberichte?

Weil wir noch nicht so viele Aussteller haben, dass wir das stemmen könnten. 2013 hoffen wir das zu ändern. Im übrigen werde ich in meinem Reisebericht über Mali selbstverständlich den Militärputsch erwähnen.

Warum lieben Sie Afrika?

Da ich Studienfreunde aus Burkina Faso und von der Elfenbeinküste habe, reise ich seit 20 Jahren nach Afrika. Vor fünf Jahren bin ich aber erstmals auf dem Landweg hingefahren. Das fand ich derart faszinierend, dass ich es auch anderen Menschen vermitteln wollte. INTERVIEW: PS

Eröffnung: 10 Uhr, Kulturzentrum Rieckhof, Rieckhoffstr. 12. Bis 27. 5.