sieben sachen
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Kay Sage: Morgen ist nie, 1955 Foto: © The Estate of Kay Sage / VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Abbildung: bpk, Berlin / The Metropolitan Museum of Art

Die verzauberte Moderne

1924 formulierte der französische Schriftsteller André Breton mit dem Manifest des Surrealismus eine künstlerische Strömung, die zur internationalen Avantgarde avancieren sollte. Die Ausstellung „Surrealismus und Magie. Verzauberte Moderne“ zeigt bekannte Arbeiten von Salvador Dalí bis zu Max Ernst neben Schlüsselwerken weniger bekannter Künstler. Flankierend streamt das Filmmuseum Potsdam die Reihe „Maximal Surreal“.

Museum Barberini, Humboldtstraße 5-6, Potsdam, bis 29.1., Mi.–Mo. 10–19 Uhr

Drei ungleiche Superstars: Stefanie Sargnagel, Denice Bourbon und Christiane Rösinger Foto: Volksbühne

Gepflegte Unterhaltung

Anlässlich der Großen Neujahrsshow-Ausgabe ihres Legends of Entertainment-Formats haben die Stand-up-Comedian Denice Bourbon, die Songwriterin Christiane Rösinger und die Wiener Autorin Stefanie Sargnagel zum Neujahrsabend die drei Künst­le­r*in­nen Dubais, Strawberry Kaeyk und Hans Unstern als Gäste gewinnen können.

Volksbühne, 1. 1., 20 Uhr, Tickets 24 Euro

Rubik’s Cube, 1974 Foto: Armin Herrmann / Werkbundarchiv

Finde die Dinglinge

Bei freiem Eintritt lädt das Werkbundarchiv am 1. Januar – zusammen mit fast allen Berliner Museen – zum kostenlosen Museumsbesuch ein. Zwischen 16 und um 17 Uhr finden im Museum der Dinge, dem eine Briefkastenfirma in Luxemburg kürzlich die Räume gekündigt hat, kostenfreie Führungen statt. Die Kinderrallye „Findet die Dinglinge zwischen den Dingen!“ kann innerhalb der gesamten Öffnungszeit zu jeder Zeit starten. Zu gewinnen gibt es eine Überraschung.

Museum der Dinge, Oranienstr. 25, 1. 1., 12–19 Uhr, Eintritt frei

Bild von der ersten Ausgabe in 2022 Foto: Markus Braumann

Nachhaltig zuhören

Wem das Programm der Staatsoper sonst nicht zusagt, dem bietet die Diskurs- und Konzertreihe „Sustainable Listening“ eine Gelegenheit für einen Besuch. In seiner zweiten Ausgabe wird unter dem Titel „Forest“ eine begehbare Klimakapsel zum Ort für Impulse, Austausch und Teilhabe mit Klimaexpert:innen, Ak­ti­vis­t:in­nen und Vi­sio­nä­r:in­nen zu verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit. Die Musik kommt von Mu­si­ke­r:in­nen der Staatskapelle Berlin, den Gebrüdern Teichmann und Impulsbeiträgen von Ole Seidenberg, Gründungsmitglied von Skyseed, ein Berliner Unternehmen, das mithilfe von Drohnen den Wald aufforstet.

Staatsoper Unter den Linden, 3. Januar., 20 Uhr

Karin Powser: „Mann schläft in einem Karton“ Foto: © Berlinische Galerie / Karin Powser

Herkunft und Kunst

Auch in der Kunst treffen Klassenunterschiede aufeinander. Armut und soziale Herkunft werden jedoch meist verschwiegen – oder fetischisiert. Eine Ausstellung mit einem diskursivem Begleitprogramm untersucht die komplexen Beziehungen und Widersprüche der Kunstproduktion.

Klassenfragen: Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124-128, bis 9. 1., Mi.–Mo. 10–18 Uhr

Kollektive Traummeditation: „Pariyestan: Tails of Sisters“ Foto: Parisa Madani

Das große Tanz-Multiversum

Parisa Madani entwirft mit „Pariyestan: Tails of Sisters“ eine Reihe von lang andauernden kollektiven Traummeditationen, die sich auf langsame, verträumte Choreografien konzentriert, begleitet von Rezitationen traditioneller persischer Dichtung und klassischer Livemusik. In diesem „Pariyestan-Multiversum“ ist das Publikum für 6 bis 7 Stunden aktiver Teil des Programms der diesjährigen Tanztage Berlin.

Tanztage: Sophiensæle, 5. – 21. 1., Preise gestaffelt

Olga Benario etwa 1936 Foto: Wikimedia Commons

Die Stimme erheben

Die jüdische Kommunistin Olga Benario glaubte daran, etwas verändern zu können. 1925 zieht sie von München ins „rote Neukölln“. Sie wird Propagandachefin der Kommunistischen Jugendbewegung, Komintern-Agentin in der Sowjetunion und schließlich Leibwächterin von Luiz Carlos Prestes, dem Anführer der brasilianischen Revolution. Der Aufstand wird blutig niedergeschlagen. 1936 wird die schwangere Olga an die Gestapo ausgeliefert. 1942 wird sie aus dem KZ Ravensbrück in die Tötungsanstalt Bernburg verlegt und – wie der Rest ihrer Familie – ermordet. Die Neuköllner Oper würdigt die Freiheitskämpferin mit einem Musical, bei dem auch die gegenüberliegende Galerie Olga Benario mitgewirkt hat. Ein vorheriger Besuch der Ausstellung wird empfohlen.

Ich heb’ dir die Welt Aus den Angeln: Neuköllner Oper, Karl-Marx-Straße 131/133, bis 22. 1.