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Der lange Weg zum Look der neuen wochentaz

Gutes Design bedeutet nicht nur gut aussehen, es muss auch funktionieren und die vielfältigen Ansprüche an unsere neue Wochenzeitung widerspiegeln

Von Malene Gürgen und Barbara Junge

Hübsch sollen sie sein, die Seiten der neuen wochen­taz, darin waren sich während des Entwicklungsprozesses alle einig. Ein „magaziniger Look“ sei wichtig, eine „tolle Optik“, eine Titelseite, „die uns von anderen abhebt“ wollten wir natürlich auch, ein „super Aussehen“ eben. Was nun genau das Magazinige, das Abhebende, das Tolle und Hübsche ausmache, dazu gab es dann meist schon viel weniger Einigkeit. Aber zum Glück gab – und gibt – es Janine Sack und Christian Küpker.

Die beiden Gra­fi­ke­r:in­nen haben der taz bereits 2017 ein neueres Aussehen verpasst und dabei selbst die kritischsten Köpfe in Redaktion und Leserschaft begeistert. Seitdem begleiten sie uns bei allen Transformationsprozessen, ob analog oder digital, und sorgen in Zusammenarbeit mit unserer Layout-Abteilung, unserer Fotoredaktion und Ex­per­t:in­nen für User Experience dafür, dass die taz auf allen Kanälen nicht nur gut, sondern auch nach taz aussieht.

Gutes Design bedeutet nicht, nur auszuführen, was andere sich ausdenken, und so arbeiten auch Janine und Christian nicht. Die beiden verstehen diese Zeitung, so empfanden wir es, und aus diesem Verständnis entsteht ein Design, das die taz profiliert. Sie haben mitdiskutiert und mitgedacht – und das war immer gut so.

Diskussionen in ­Entwürfe übersetzen

Die Entwicklungsgruppe der wochentaz: Janine Sack, Lin Hierse, Malene Gürgen, Nadine Fischer, Nadine Torneri, Bernd Pickert, Antje Lang-Lendorff, Christian Küpker Foto: Wolfgang Borrs

Manchmal wurden sie still, während gerade eine besonders hitzige Diskussion lief, das lag dann daran, dass sie parallel und in Windeseile die Diskussion in Entwürfe zu übersetzen wussten. Entwürfe, die diejenigen, die da mitsprachen, dann in Erstaunen versetzte: Genau so hatten sie sich das vorgestellt, auch wenn sie das bis eben selbst noch nicht wussten. Denn zuhören, und zwar so, dass man versteht, was die anderen wollen, selbst wenn die das selbst noch gar nicht ganz verstanden haben: Das können die beiden besonders gut.

Eine große Herausforderung war bei diesem Neuerungsprozess die Titelseite. Damit sich die wochentaz nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch von anderen Zeitungen unterscheidet, haben Christian und Janine den Titelkopf mehrere Zentimeter nach unten gesetzt. Eine Idee, die sehr gut ankam, bis taz-Geschäftsführer Andreas Marggraf höchstpersönlich mit einem Papierausdruck durch die Bahnhofsbuchhandlungen zog, die Ansicht in den verschiedenen Zeitungsständern testete und schließlich tatsächlich einen fand, in dem das nicht funktionierte: Dass es sich um die taz handelte, war nicht mehr zu erkennen.

Also neue Entwürfe, hoch- und wieder runterschieben, von rechts nach links und wieder zurück, bis schließlich eine Position gefunden war, die in allen Zeitungsständern der Welt funktionieren sollte und auch noch genug unbedruckten Platz lässt für die Adressen der Abon­nen­t:in­nen, denn auch das ist wichtig, sonst gibt es Ärger mit der Postzustellung. Und das, was aus diesem manchmal sehr pragmatisch-technischen Prozess entstanden ist, hat uns alle überwältigt. Toll, hübsch, sich abhebend und super sieht die Titelseite auch aus – wir danken beiden so professionell wie von Herzen.

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