Umdenken dauert

Senat lässt sich über Gender Mainstreaming berichten

bremen taz ■ Um Gender Mainstreaming ging es gestern im Senat: Auf der Tagesordnung stand der Bericht der Frauenbeauftragten zum Stand der Dinge. Denn vor zwei Jahren hatte der Senat das große Gendern beschlossen, zu deutsch: bei allen Vorhaben die Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen von Männern und Frauen und die geschlechtsspezifischen Folgen zu berücksichtigen. Weil das ein sperriges Vorhaben ist, für das es viel Spucke, langen Atem und Veränderung im Denken braucht, ist die Zwischenbilanz für die einzelnen Ressorts zwei Jahre später noch wenig spektakulär: Im Gesundheitsressort geht es um neue, flexible Arbeitszeiten in den Krankenhäusern. Im Kindergartenbereich geht es um die „Sozialassistenten“, die statt der qualifizierten Zweitkräfte den Erzieherinnen zur Seite stehen sollen: Hier sollen möglichst viele Männer qualifiziert werden – Kinder brauchen schließlich auch männliche Vorbilder.

Im Bauressort ließ man einen Park gendern: das Leher Feld (taz berichtete), das Wirtschaftsressort verweist auf das Coaching-Programm für Existenzgründerinnen und der Umbau der Finanzamts-Rezeption im Haus des Reichs: die ist nun transparenter und hat eine Kinderecke.

Zweck dieser Pilotprojekte sei es gewesen herauszufinden, ob Gender Mainstreaming für sinnvoll gehalten werde und den Zielgruppen nutze. „Der Zwischenbericht spricht meines Erachtens dafür“, so Senatorin Karin Röpke, „dass wir dazu schon ein gutes Stück des Wegs zurückgelegt haben.“ sgi