Friedensprozess für Äthiopien: Tigray-Gespräche verlängert
Äthiopiens Regierung und Tigray-Rebellen verhandeln in Südafrika jetzt ohne zeitliche Begrenzung. Beide Seiten wahren die Vertraulichkeit.
Ursprünglich hatten die am Dienstag 25. Oktober begonnenen Gespräche, die ersten Direktverhandlungen zwischen den Kriegsparteien seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren, am Sonntag 30. Oktober zu Ende gehen sollen. Dass sie überhaupt zustandekamen, ist ein wichtiger Fortschritt: Mehrere vorherige Versuche waren zuvor gescheitert.
Bisher dringen keine Einzelheiten aus den Gesprächen hinter verschlossenen Türen nach außen. Die Vertraulichkeit sei beiden Seiten sehr wichtig, heißt es unter Beobachtern. Ihre Einhaltung wird als ein positives Signal gewertet.
Die Kämpfe in Tigray, die sehr schwer sein sollen, dauern währenddessen an. Beide Seiten gaben sich vor Aufnahme der Gespräche öffentlich siegessicher und stimmten die jeweilige Bevölkerung auf eine Fortsetzung des Krieges ein. Dazu kommt, dass Eritrea maßgeblich auf Seiten der äthiopischen Armee gegen die in Tigray herrschende TPLF (Tigray-Volksbefreiungsfront) involviert ist, aber nicht an den Gesprächen in Südafrika teilnimmt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!