… KLAUS WOWEREIT?
: Zurückfallen

Ganz im monarchischen Stil päppelt der Regierende Kultursenator Klaus Wowereit seine Lieblingsprojekte. Kein Vorhaben scheint ihm zu gewaltig. Das alte Stadtschloss muss natürlich her, und ein Neubau der Zentral- und Landesbibliothek für 270 Millionen Euro ist eine Selbstverständlichkeit.

Probleme, ja, die gibt es: Beim Schloss wird weiterhin um Fassade und/oder Kuppel gefeilscht, und die Bibliothek nennen Kritiker Geldverschwendung. Die Beliebtheit des heimlichen Monarchen blieb davon bisher unberührt.

Dass die geplante Eröffnung von „Willy Brandt“ verschoben werden musste, nimmt ihm der Pöbel dann aber doch arg übel. In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Berliner Zeitung legte der Senatschef eine Bruchlandung hin. In vier Wochen verlor Wowereit 0,5 Punkte in der Wählergunst und steht nun bei einem Wert von 0,9.

Einen solch rasanten Niedergang hat Forsa selten verzeichnet. Dabei hatte Wowereit alles getan, um unbeschadet aus der Sache rauszukommen. Als Aufsichtsratsvorsitzender sei er seiner Verantwortung gerecht geworden, betont er bei jeder Gelegenheit.

Und doch: Der Goldlack an der Krone blättert. 88 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, sie glaubten nicht an Wowereits Unschuld. Gut ein Drittel schiebt ihm sogar die Hauptverantwortung für die BER-Pleite in die Schuhe.

Viel bitterer dürfte für den Regierenden sein, dass er seinen bis dato sicheren ersten Platz an Innensenator Frank Henkel (CDU) verloren hat. Der liegt nun mit 1,3 Punkten eine ganze Kronenlänge voraus und wähnt sich vermutlich schon als künftiger König von Berlin. VST Foto: reuters