: Bye-bye, Lieblingsrubrik
dafür wurde die taz nicht gegründet
Liebe LeserInnen, halten Sie diesen Moment in Ihren Erinnerungen fest, machen Sie ein imaginäres Foto. 3, 2, 1, Jetzt! Und speichern. Denn diese Zeitungsseite zwischen Ihren Fingern ist historisch. Sie ist die letzte Seite 25 der taz am Wochenende (Wenn Sie diese Zeilen in der App lesen, funktioniert mein Textaufbau nicht, gehen Sie bitte zum Kiosk und kaufen Sie die taz am Wochenende).
Am nächsten Samstag erscheint zum ersten Mal die neue wochentaz. Vieles darin wird neu sein, auch im Gesellschaftsteil, der auf den folgenden 15 Seiten auf Sie wartet. Die für mich einschneidendste Änderung: Meine liebste Rubrik „dafür wurde die taz nicht gegründet“ wird abgeschafft. Seit 4 Jahren haben wir für Sie, liebe LeserInnen, uns Woche für Woche auf den Promiportalen rumgetrieben auf der Suche nach den Prominews der Woche. Was hat Prince Harry gesagt, was hat Britney gepostet und was sind die heißesten Babygerüchte in Hollywood?
Einige KollegInnen suchten wöchentlich die Metaebene hinter der Prominews. Vergeblich. DWDTNG – wie ich diese Abkürzung vermissen werde – wollte nie mehr als Klatsch und Tratsch vermitteln. Sie, liebe LeserInnen, also einen kurzen Moment in Welten entführen, die Sie – so wenigstens unsere Vorstellung – sonst eher selten betreten.
Damit ist nun Schluss. Intern wurde DWDTNG gerne als „Pauls Rubrik“ diskreditiert und in monatelangen basisdemokratischen Abstimmungsprozessen letztlich abgeschafft (Yes!; d. Red.). Es ist meine größte Niederlage als Ressortleiter.
Wenigstens konnte ich durchsetzen, zum Abschied DWDTNG auf die Aufschlagsseite zu setzen und so zu adeln. Los geht’s:
Schon gehört?
Heidi Klum hat mal wieder ihre große Halloween-Sause in Los Angeles gefeiert – und mit ihrem Kostüm alle überragt. Sie ging als Wurm, ihr Mann Tom Kaulitz als Angler, mit kaputtem Auge.
Und?
Genauso wenig, wie man Klum im Wurmkostüm erkennt, erkennt man, wer sich hinter der rothaarigen Arielle an Klums Seite versteckt. Es ist Schwager Bill Kaulitz, die schönste Erscheinung, seit es Meerjungfrauen gibt.
Paul Wrusch
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