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: Ein Kino feiert zwei Tage Hexen-Sabbat

Das Bremer „City 46“ richtet zum dritten Mal ein „Hyper Horror Happening“ aus

Hyper Horror Happening 3, City 46, Bremen, 11. und 12. 11.

Filmprogramm mit Einführung, Fr, ab 17.45 Uhr, und Sa, ab 15 Uhr

HEX-Symposium, Sa, 11–15.30 Uhr

Konzert, Sa, 24 Uhr

Von Wilfried Hippen

Die Walpurgisnacht war schon und auch Halloween haben die Or­ga­ni­sa­to­r*in­nen des ersten Hexenfilmfestivals in Bremen knapp verpasst. Dennoch wird das „Hyper Horror Happening 3“ – so der offizielle Titel – am Freitag und Samstag im „City 46“ wohl ein Publikumserfolg werden, das lehren die beiden Vorgänger-Ausgaben. Das Kommunalkino erreicht damit ein deutlich jüngeres Publikum als sonst. Beim ersten „Hyper Horror Happening“ gab es dann auch prompt einen ano­nymen Brief an den Vereinsvorstand, in dem das sinkende Niveau des Filmprogramms bemängelt wurde. Das Organisationsteam um Johanna Schlockwerder fühlte sich dadurch nur bestärkt in seiner anti-elitären Setzung.

In diesem Jahr gibt es den Themenschwerpunkt „Hexen“. Gezeigt werden eine Reihe von Klassikern wie „Black Sunday“ von Mario Bava und „Supiria“ von Dario Argento am Freitag, Samstag kommt das „Blair Witch Project“ noch einmal zur Aufführung. Aber auch neuere Hexenfilme aus Japan – „Uzumaki“, am Freitag um 22.30 Uhr – und Kanada – The Witch läuft Samstag – stehen im Programm. Der Dokumentarfilm „I am not a Witch“ aus Sambia erinnert daran, dass Hexenverfolgung kein Phänomen der Vergangenheit oder der Gruselfiktion ist – sondern in Afrika südlich der Sahara und Teilen Indiens Hexen tödliche Realität.

Im Titel steht nicht umsonst das Wort „Happening“, denn neben den Filmen gibt es auch Samstagvormittag ein Symposium, nachmittags dann eine „Hexensprechstunde“ und in der Nacht ein Abschlusskonzert der Hamburger Künstlerin Undinyx, deren Musik dem Genre „Etheral Dark Wave“ zugeordnet wird. Wie die Hexensprechstunde des „queer-feminist performance collective“ b/witch aussehen wird, weiß Kuratorin Schlockwerder auch noch nicht so genau: Sie vermutet „irgendwas mit Tee und Tarotkarten“. Beim Symposium wird der Bremer taz-Redakteurr Benno Schirrmeister einen Vortrag über die Texte der Hexenverfolger in Niedersachsen halten, die Künstlerin Rabea Melius erzählt von ihrer Fanleidenschaft für Bibi Blocksberg. Der Film über die kleine Nachwuchshexe von Hermine Hunth­geburth ­(übrigens auch ein perfekter Hexenname) läuft nachmittags im Kinderprogramm des Kinos. Zwischen den Filmen gibt’s an der „Gruselbar“ Snacks und Getränke, aber wohl keinen Zaubertrank.