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Wenn am Bratwurststand die Stimmung kippt
Von O bis O, also Ostern bis Oktober, müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn man bei einem Ausflug in Nordhessen nicht auf irgendeinem Bolzplatz oder Dorfanger einen Grill findet. So auch in Iba, einem Stadtteil von Bebra im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Es ist Drachenfest. Es ist windstill. Die lieferwagengroßen Flugobjekte wie der Salamander Lurchi oder Super Mario liegen schlaff auf der Wiese.
Das ist den Besucher*innen aber, ja, doch: Wurst. Denn es gibt einen Bratwürstchenstand. Die Schlange davor ist stattlich, die Stimmung blendend. Von irgendwoher singt Phil Collins: „I can feel it coming in the air tonight“. Dann sagt jemand: „Das war die letzte Wurst.“ Die Stimmung kippt im Dominoeffekt, ein Raunen geht durch die Reihe wie eine La-Ola-Welle. Kinder fangen an zu weinen, Erwachsene zu brüllen. Die Würstchenverkäuferin ist kaum mehr hinter der Menschentraube am Tresen auszumachen.
Wird der würstchenlose Mob sie mit den aufgeschnittenen Brötchen steinigen? Es bleibt friedlich. Es gibt noch Kaffee und Kuchen.
Juliane Preiß