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Goethe mit uns

Sensation: Die erste „Faust“-Vertonung wurde in Bremen uraufgeführt. Jetzt ist der Beweis gefunden

Bremen/Dresden taz ■ Hätte es das letzte (offenbar fehlende) Argument für Bremens Kulturhauptstadtbewerbung werden können? Die Ü-Tüpfelchen der künstlerischen Relevanz? Jedenfalls: Die erste „Faust“-Vertonung wurde in Bremen uraufgeführt. 1797, also satte 19 Jahre vor Louis Spohrs „Faust“-Oper – die bis jetzt als erste Goethe-Oper galt.

Entdecker der Sensation ist Oliver Rosteck, Musikwissenschaftler an der Bremer Uni, der sich zwecks Habilitation häufig in der Sächsischen Landesbibliothek aufhält. Und dort fand er sie: die fast vollständig erhaltene Kopie jener Partitur, die Ignaz Walter vor 208 Jahren der Bremer Öffentlichkeit vorstellte. Walter war Musikdirektor einer Schauspielergesellschaft, die das Ostertor-Theater bespielte. „Anspruchsvolle Arien“ hat Rosteck im lange verschollenen Werk entdeckt, die „recht hohe Anforderungen“ an die SängerInnen stellten.

Vielleicht ja auch bald wieder stellen: als gefundenes Fressen für das Goetheplatztheater. HB

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