sieben sachen
:

Das LCB lädt zu abendlichen Atelierbesuchen und Podiumsgesprächen Foto: Lucie Langston

Schnell mal einen Comic

Zum dritten Mal trifft sich die Comicszene im LCB zu einem kreativen Spektakel: Über 30 Zeich­ne­r*in­nen werden innerhalb von 24 Stunden einen 24-seitigen Comic entwickeln. Am Samstagabend gibt es die Möglichkeit, einen Blick über die Schultern der Künst­le­r*in­nen zu werfen. Der Comic-Journalist Augusto Paim spricht mit den Zeichnenden auf der Bühne über ihre Arbeit.

24-Stunden-Comic am Wannsee: LCB, Am Sandwerder 5, 8. 10., 19.30 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter: www.lcb.de

„Hinterwelten“ der belgischen Formation Cie Mossoux-Bonté feiert am Dienstag Premiere Foto: F.: Julien Lambert

Komödie und Dystopie

Licht und Nebel, kosmische Ballerinen, verlassene Metropolen: Beim diesjährigen Potsdamer Theaterfestival UNIDRAM geht die Reise in eine teils dystopische Zukunft. Vor dem Hintergrund aktueller Umbrüche und Krisen versammelt es eine Vielzahl fantastischer, zumeist performativer Arbeiten junger, experimentierfreudiger Künstler*nnen.

Diverse Orte, 11.–15. 10., www.unidram.de

Robyn Schulkowsky (Mitte) trifft auf die Teichmanns Foto: promo

Flow und Tiefe

Mit „Time Bends“ erschien im Juli diesen Jahres die Debütveröffentlichung des Trios der Gebrüder Teichmann und Robyn Schulkowsky. Alles, was darauf zu hören ist, wurde genau so aufgenommen – während der Aufnahme wurden keinerlei Overdubs verwendet. In der Reihe „Kontraklang“ präsentiert das Trio eines ihrer Livesets, bei denen die Erfahrung von Flow und musikalischer Tiefe unmittelbar hörbar werden soll. Die Stimmakrobatin Frauke Aulbert komplettiert das Line-up dieses Abends.

Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, 10. 10., 20 Uhr, Tickets: 15 /12 €

Türkische Kaffeetasse im Orbit Foto: Zeichnung: İrem Aydın

Die Welt wird gecancelt

Was im Lockdown online als ein digitales Format für Solidarität zwischen queeren Menschen in der Türkei und Deutschland begann, findet im Ballhaus Ost einen Weg auf die Bühne: Künst­le­r:in­nen aus Berlin, Istanbul, Beirut und vielen anderen Orten machen sich auf eine intergalaktische Reise zum queeren Planet Lubunya. Die Welt wird gecancelt und im Space gibt es safer spaces. Dabei werden sie von Ex­per­t:in­nen begleitet. Mit Drag, Tanz, Musik und Videoart erzählen sie die Geschichte einer Utopie ebenso wie vom Weg dorthin.

Planet Lubunya. A Queer Sci-Fi Journey into Space von İrem Aydın und Efe Durmaz: Ballhaus Ost, Pappelallee 15, 8. & 9. 10., 20 Uhr, Tickets 15 / 10 €

Mouse on Mars mit ihrem langjährigen Schlagzeuger Dodo Nkishi (rechts) Foto: Nico Toma

Raumgreifende Sounds

Mit ihrem letzten Album AAI (Anarchic Artificial Intelligence) erforschten Mouse on Mars gemeinsam mit dem Wissenschaftler Louis Chude-Sokei, Computerprogrammierern und dem Schlagzeuger Dodo NKishi die künstliche Intelligenz. Im silent green wird das Science-Fiction-Werk als raumgreifende audiovisuelle Liveshow zu erleben sein.

silent green, Gerichtstr. 35, 11. 10., 21 Uhr, 15 €

Szene aus „Arabesk – Gossensound und Massenpop“ (2010) Foto: Lichtblick Kino

Heimlich goutiert

Das Soundwatch Music Film Festival präsentiert am Samstag Cem Kayas preisgekrönten neuen Film „Liebe, D-Mark und Tod“ in Anwesenheit des Regisseurs. Als besonderen Bonustrack wird gleich im Anschluss Kayas und Gökhan Buluts Film „Arabesk – Gossensound und Massenpop“ gezeigt, in dem arabeske, emotionale, oft verpönte und doch heimlich goutierte türkischsprachige Popmusik Made in Istanbul erkundet wird.

Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, 8. 10., 19 Uhr

Geschäftssinn ist ihr Antrieb: Mutter Courage Foto: E. Rotthoff

Reise durch ein verwüstetes Europa

Berthold Brecht verfasste sein Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ 1938/39 im schwedischen Exil. Uraufgeführt wurde es 1941 in Zürich. Angesiedelt im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1624 und 1636 erzählt es die Geschichte der Marketenderin Mutter Courage, die versucht, ihr Geschäft mit dem Krieg zu machen, und dabei ihre drei Kinder verliert. Das Geschehen kann als Warnung an Menschen verstanden werden, die hofften, durch geschicktes Handeln mit dem Zweiten Weltkrieg zurecht zu kommen. Als zweiten Teil der Kriegstrilogie, die mit Dantons Tod / Iphigenie ihren Auftakt hatte, hat es nun Oliver Frljić für das Gorki Theater neu inszeniert – mit der Musik von Paul Dessau und einer rein weiblichen Besetzung.

Mutter Courage und ihre Kinder: Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, Premiere am 9. 10., 19.30 Uhr, Tickets 10–38 €