VORMERKEN
: Beim Club Contemporary Classical hört man auf das Hin und Her der gegenwärtigen Musik

Es ist ja nun mal so, dass ein Festival einen Namen braucht. Das hier nennt sich „Club Contemporary Classical Festival“. Und weil es neu am Start ist, hat man im Untertitel gleich den programmatischen Ansatz verstaut. Ein „Festival der von Club-Kultur beeinflussten zeitgenössischen klassischen Musik“ will man sein, was jetzt aber auch in eine Richtung weist, die von den beteiligten Musikern und Ensembles nicht immer so mitgegangen wird. Die Collagenmusik des niederländischen Komponisten Jacob TV etwa sollte im Zweifelsfall auch auf jedem besseren Jazzfestival zu hören sein, das Trio Toca Loca aus Kanada macht einfach eine exaltierte Musik, die mit der Club-Kultur nicht wirklich viel zu schaffen hat. Zumindest, wenn man die nicht so weit in die Geschichte zurückverlagern will, dass dann auch noch das Cabaret Voltaire (der Zürcher Dada-Treff, nicht die Band) mit hineinpasst. Und Jeff Mills, Stargast des Festivals, kommt wiederum ganz bestimmt vom Club, setzt sich aber mittlerweile auch mit klassischen Praxen auseinander. Was unterm Strich eben heißt, dass die Wanderbewegungen zwischen den Genres so einfach nicht zu dechiffrieren sind. Was wieder einigermaßen egal ist, solange dabei spannende Musik herauskommt. Auf die man dann hören sollte, die drei Tage beim Club Contemporary Classcal, der ab heutigem Dienstag im Berghain eingerichtet ist. TM

■ Club Contemporary Classical: Berghain, Am Wriezener Bahnhof. Dienstag bis Donnerstag, 20 Uhr. 14 Euro. Info: www.c3festival.de