Abkommen für Flüssiggas aus den Emiraten

Bundeskanzler Scholz begrüßt die Zusammenarbeit mit den Emiraten und Katar im Energiebereich

Am zweiten Tag seines Besuchs in Saudi-Arabien kündigte Kanzler Olaf Scholz (SPD) an, dass er die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar im Energiebereich ausbauen will. Scholz sagte am Sonntag in Abu Dhabi, dass Deutschland bereits „eine ganze Reihe“ von Diesel- und Gasprojekten mit den Emiraten vorangebracht habe. Solche Projekte seien mit Blick auf die Energiesicherheit „sehr wichtig“.

Am Samstag hatte Scholz in Dschidda Gespräche mit den Spitzen des saudi-arabischen Königshauses geführt, unter anderem mit dem umstrittenen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Nach den Gesprächen in Abu Dhabi reiste Scholz weiter nach Katar. Die drei Länder sind wichtige Exporteure von Öl und Gas. Scholz wohnte der Unterzeichnung eines neuen Abkommens über „Energiesicherheit“ zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Deutschland bei. Der Essener Energiekonzern RWE schloss am Sonntag einen Vertrag über eine erste Lieferung von 137.000 Kubikmetern LNG ab.

Zu einem am Samstag bekannt gewordenen Vertrag Katars mit dem französischen Energieriesen TotalEnergies zur Ausbau der Flüssiggasproduktion sagte Scholz in Abu Dhabi: „Ich glaube, es ist wichtig, dass jetzt überall solche Projekte abgeschlossen werden.“ Die Produktion von Flüssiggas müsse weltweit ausgebaut werden, damit „die hohe Nachfrage, die existiert, bedient werden kann, ohne dass auf die Produktionskapazitäten in Russland, die bisher genutzt worden sind, zurückgegriffen werden muss“, sagte der Kanzler. Das sei mit all den Gasprojekten verbunden, die in Katar und weltweit geschaffen würden.

Neue Abhängigkeiten sollten dabei nicht entstehen, sagte Scholz. „Wir werden das so machen, wie es sich sinnvollerweise gehört, nämlich uns auf viele Regionen konzentrieren“, versicherte der Kanzler. „Dass man eine Abhängigkeit von einem Lieferanten hat und auch von dessen Entscheidungen abhängig ist, wird uns sicherlich nicht wieder passieren.“

Langfristig soll es bei der Kooperation mit den Golfstaaten dann auch um den Übergang zu einer klimaneutralen Volkswirtschaft gehen, sagte Scholz. „Das gelingt nur in enger Kooperation mit den Ländern, die bisher eine große Rolle bei der Bereitstellung fossiler Ressourcen gestellt haben und aus eigenem Interesse in großem Maßstab weiterinvestieren, dass es ihnen möglich wird, auch in der künftigen Welt noch einen Beitrag zu leisten für die Energieversorgung der Welt.“ Auf seiner Reise wird Scholz von elf Topmanagern begleitet. Unter anderen sind Airbus, Thyssenkrupp und Siemens Energy vertreten. (afp, dpa)

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