5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Schnell überweisen geht nicht

Will der Fiskus Geld, kriegt er die Adresse, Bankverbindung, Zahnzustand, Sexualvorlieben und Handynummern von Verwandten vierten Grades, die seit fünf Generationen mit geändertem Nachnamen in Übersee leben, in Windeseile raus. Muss hingegen das Bundeszentralamt für Steuern selbst was rüberschieben, dauert es laut Finanzminister 18 Monate. Eine Frage drängt sich auf: Warum kommt das Geld erst, wenn wieder Wahlkampf ist?

2 Lieferdienst liefert nicht

Neue Regierungen behaupten immer, mit ihnen würde alles ganz dolle anders und viel besser. Dann wuscheln sie sich schnell gegenseitig in den Haaren, weil ihnen nur eher nicht so Dolles einfällt, und sie überlegen sich Sätze zum Raushauen. Der Ballersatz der Grünen diese Woche: „Die Leute wollen, dass wir liefern.“ Die meisten würden ja den Lieferdienst wechseln, wenn die Bestellung nicht kommt. Die Frage ist, was genau die Grünen bestellt haben.

3 Dürre lohnt nicht

Die ausgetrockneten Flüsse brachten diesen Sommer vor allem Schrott hervor. Um Wertvolles zu finden, muss der Mensch meistens eben doch noch selbst Hand anlegen, zum Beispiel: Garten umgraben. Das hat ein Portugiese getan und dabei den Brustkorb eines Sauropoden gefunden, mit drei Meter langer Rippe. Bleibt die Frage, was der Brachiosaurier aus dem Oberjura (12 Meter hoch, 25 Meter lang) im Garten des Portugiesen gesucht hat.

4 Russische Taxis fahren nicht

Es geht nichts über einen ordentlichen Klingelstreich. Auch im Krieg. Gerüchten zufolge wurde am Donnerstag in Moskau das System des kremlnahen Unternehmens Yandex-Taxi gehackt. Alle Taxis seien zum Kutuzov-Prospect bestellt worden und ein respektabler Verkehrskollaps entstand. Da der Yandex-Boss in seinen Taxis mit künstlicher Intelligenz experimentiert, bleibt die Frage: Partisanenkampf oder Programmierfehler?

5 Š ist nicht mehr

Eines der letzten europäischen Unternehmen, dass sich traute, diakritische Zeichen im Namen zu tragen, gibt auf. Der tschechische Škoda will sein Š künftig verstecken und nur noch „andeuten“. Das Š sei „zu verwirrend für Kunden auf dem internationalen Markt“, ließ das Unternehmen wissen. Die sich aufdränge Frage ist, ob der bekannte Slogan der Autofirma – „Simply Clever“ – nun noch haltbar ist. Was für eine Šeiße. Doris Akrap