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: Strafstoßwiederholung, die

Terodde (Nr. 9) und Casteels Foto: dpa

Unvergessen ist Schiedsrichter ­Charles Ariiotima aus Tahiti. Der Referee pfiff im fernen Jahre 2004 das olympische Fußballmatch zwischen Serbien und Tunesien. Nach einem Foul in der heiklen Zone legte sich der tunesische Spieler Mohammed Jedidi den Ball auf dem 11-Meter-Punkt zurecht. Die Gelegenheit sollte er noch fünf weitere Male bekommen, denn so viele Elfmeter, wie man an einer Hand abzählen kann, wurden von Ariio­tima als nicht regelkonform erachtet. Immer war irgendwer zu früh in den Strafraum gerannt, was den armen Jedidi aber nicht davon abhielt, den finalen Strafstoß, Nummer sechs, zu verwandeln.

An diesem Wochenende trat nun der Schalker Angreifer Simon Terodde nur zweimal hintereinander an, und es ging auch nicht um das übereifrige Hineinlaufen in den Strafraum, sondern um die Linientreue des Wolfsburger Keepers Koen Casteels, der sich auf dem Kreidestrich mutig dem Königsblauen entgegenstellte. Den Strich darf der Torwart nicht mehr verlassen, so besagen es die gestrengen Regeln. Wenigstens den Hauch eines Stollens muss er noch auf der Linie haben, bevor er nach dem Elferball hechtet. Schuss Numero uno griff sich der Keeper, indem er nach links, aus seiner Sicht, abtauchte. Schiedsrichter Felix Zwayer ahndete sodann eine unerlaubte Linienflucht. Casteels hielt aber auch den zweiten, wiederholten Elfmeter, den Terodde in dieselbe Ecke gurk­te. Dass der Fänger sich dabei wieder nicht so ganz an die Regeln hielt? Geschenkt. Hätte es Zwayer hypergenau genommen mit den Regeln, ein zweiter Charles Ariiotima hätte aus ihm werden können. Aber mal im Ernst: Wer will das schon! (völ)