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„libération“ toujours

Als Sprachrohr der französischen 68er-Bewegung wurde Libération 1973 von Jean-Paul Sartre und Serge July aus der Taufe gehoben. Außer mit Sartre konnte das Blatt in den ersten Jahren auch mit Autoren wie dem Philosophen Michel Foucault reüssieren, entwickelte sich aber im Laufe der Zeit immer mehr von einer linken zu einer linksliberalen Zeitung, vergleichbar etwa mit der Frankfurter Rundschau hierzulande. Bei ihrer Gründung 1979 diente Libération der taz als Vorbild, auch wenn sich französische Verhältnisse nicht auf das damalige Westdeutschland übertragen ließen. In Frankreich kann keine Zeitung von ihren Abonnenten leben, Hauptaktionär bei Libération war denn auch lange eine Gewerkschaft, nennenswert beteiligt etwa eine britische Fondsgesellschaft – als Anfang 2005 beide ihre Aktienpakete ganz oder teilweise veräußerten, griff Edouard de Rothschild zu. Der Betreiber eines Pferderennstalls übernahm die Beteiligungen von insgesamt 37 Prozent und wurde damit zum neuen Hauptaktionär. Auf den in der Medienbranche völlig unerfahrenen Rothschild warten große Probleme: Das Blatt ist, allen Seiten- und Personalkürzungen zum Trotz, hoch verschuldet. Überdies schmolz zwischen 2000 und 2004 die Auflage kontinuierlich von 161.000 auf zuletzt 139.000 verkaufte Exemplare – das macht allein für das Jahr 2004 einen Auflagenrückgang von fast 8 Prozent. FRA

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