Die Wochenvorschau von Stefan Alberti
: Von coolen Pool-Lotsen zum Mauerbau-Gedenken

Es bleibt sommerlich: Nächsten Sonntag sollen es schon wieder muntere 32 Grad im Schatten sein. Doch halt, bleiben wir erst mal beim Wochenbeginn, obwohl Berlin so tief im Urlaub steckt, dass der Senat, wie seit Jahren üblich, auch in diesem Sommer nur alle zwei Wochen tagt und an diesem Dienstag eben nicht.

Dafür soll ja nach der Sitzung eine Woche später – Spannung, Trommelwirbel! – klar sein, wer zwecks Energiesparens was nicht mehr wie beleuchten, über eine bestimmte Temperatur hinaus erwärmen oder runterkühlen darf. Jedenfalls, soweit der Senat darauf Zugriff hat: Bei vielem ist allein die Bundesebene zuständig.

Zum Kühlen passt, dass die Berliner Bäderbetriebe am Montag bei einer Pressekonferenz etwas zu ihrem Konfliktlotsen-Projekt „Cool am Pool“ erzählen wollen. Diese Lotsen, so die Einladung, würden seit mehreren Jahren eingesetzt, um Auseinandersetzungen in Schwimmbädern zu verhindern. Passenderweise findet das Ganze dort statt, wo bei hohen Temperaturen erneut der eine oder andere Konflikt auftreten könnte, nämlich im Sommerbad Pankow.

Höhepunkt der Woche: das Gedenken an den Bau der Berliner Mauer am 13. August. Kein rundes Jubiläum, aber 61 Jahre seit dem Baujahr 61 haben auch einen besonderen Klang. In der grundsätzlich knapp gefassten Übersicht der Nachrichtenagentur dpa füllt die Liste der Veranstaltungen dazu vier der wirklich breiten Zeilen und beginnt mit einem Termin des Potsdamer Oberbürgermeisters Mike Schubert im Gutspark Groß Glienicke, bevor es dann später an der Glienicker Brücke weitergeht. Berlins Regierungschefin Franziska Giffey ist gleichfalls unterwegs, zum Auftakt vormittags vor der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße.

Was nicht in der dpa-Übersicht steht: dass im Zehlendorfer Vorort-Kultkino Bali traditionell und darum auch in diesem Jahr am 13. August zwei besondere Filme dazu laufen: um 18 Uhr Billy Wilders Klassiker „Eins, zwei, drei“ mit Horst „Hotte“ Buchholz, noch im Mauerbaujahr 1961 gedreht, und um 20.30 Uhr „Meier“ aus dem Jahr 1985 von Regisseur Peter Timm. Der selbst ist für die Vorführung als Gast angekündigt.

Am selben Tag hat Hertha BSC übrigens im Olympiastadion seine Heimpremiere in der gerade begonnenen Bundesligasaison 2022/23 – und die Chance, die Auftaktpleite gegen Union wettzumachen – theoretisch. Denn ob das ausgerechnet gegen Europa-League-Sieger Frankfurt gelingt? Vielleicht sind die ja weniger hitzefest und deshalb langsamer am Ball. Das wäre immerhin eine Hoffnung.