Waffenruhe im Jemen erneut verlängert

Weiter Verhandlungen zwischen der saudi-arabisch unterstützten Regierung und den Huthi-Rebellen

In letzter Minute haben sich die Konfliktparteien im Jemen auf eine erneute Verlängerung der Waffenruhe um weitere zwei Monate geeinigt. Diese werde unter den bereits geltenden Bedingungen nun bis 2. Oktober verlängert, teilte der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, am Dienstagabend mit – kurz nach Ablauf der geltenden Feuerpause im Land. Die Waffenruhe war Anfang April für zwei Monate in Kraft getreten und dann im Juni verlängert worden.

Die Vereinbarung beinhaltete nicht nur das Niederlegen der Waffen, sondern auch Maßnahmen gegen das Leid der Zivilbevölkerung: Während der Hafen von Hudaida zuvor oft von saudi-arabischen Kriegsschiffen blockiert wurde, durften nun wieder Schiffe anlegen und dringend benötigten Treibstoff ins Land bringen. Vom Flughafen der Hauptstadt Sana’a gibt es wieder kommerzielle Flüge, mehr als 8.000 Menschen konnten so den Jemen verlassen, etwa für eine medizinische Behandlung. Saudi-Arabien entließ außerdem angebliche Houthi-Kämpfer aus seinen Gefängnissen.

Bei den neuen Verhandlungen soll es laut Grundberg weiterhin um diese Punkte gehen, sowie um die seit Langem umstrittene Zahlung von Gehältern an zivile Staatsangestellte in Gebieten, die von den iranisch unterstützen Huthi-Rebellen kontrolliert werden. Diese weigern sich bisher auch, der Öffnung wichtiger Straßen in die Stadt Taiz zuzustimmen.

Der Krieg im Jemen tobt seit mehr als sieben Jahren, etwa 150.000 Menschen starben. Saudi-Arabien kämpft dort mit Verbündeten an der Seite der jemenitischen Übergangsregierung gegen die Huthis. Alle Bemühungen um eine dauerhafte Lösung des Konflikts scheiterten bisher. (dpa, taz)