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Warum setzt die Polizei Maschinenpistolen ein?
Am Montag ist ein 16-Jähriger in Dortmund von der Polizei erschossen worden. Das sorgte für einen großen Aufschrei. Wie kann es sein, dass die Polizei einen Jugendlichen mit einem Maschinengewehr erschießt, hieß es etwa bei Instagram.
Richtig ist:
Der Schusswaffeneinsatz an sich kann noch nicht abschließend bewertet werden, es wird noch ermittelt. Generell gehören Maschinenpistolen wie die in Dortmund genutzte MP5 der Marke Heckler & Koch inzwischen zur Standardausstattung der Polizei – Maschinengewehre jedoch nicht. „Die Kollegen führen auf jedem Streifenwagen zwei Maschinenpistolen mit“, sagt ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Begründet wird das mit der Gefahr von Terroranschlägen und Amokläufen. Die Waffe sei für „unklare, aber potenziell gefährliche Situationen“ da, ihr Einsatz liege jedoch im Ermessensspielraum der Beamt:innen.
Diese MP nutzt die gleiche Munition wie die normalen Dienstwaffen, hat aber einen geringeren Rückstoß und man kann mit ihr über größere Distanzen besser zielen. Bei vielen Versionen ist Einzel- und Dauerfeuer möglich, Letzteres werde jedoch nicht genutzt. Maschinengewehre hingegen sind für Dauerfeuer konzipiert, sie verschießen andere Munition und werden vom Militär eingesetzt.
Der Polizeiforscher Rafael Behr kritisiert, dass die Polizei massiv aufgerüstet hat und Maschinenpistolen im Streifendienst gängiges Mittel geworden sind. Die Polizeien „denken ständig in Terror- und Amoklagen“. Häufiger seien aber Messerangriffe, denen man etwa mit Distanzstangen und Schutzkleidung begegnen könne. Jonas Wagner
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