UNTERM STRICH

Die Universität Tel Aviv hat auf Druck von Holocaust-Überlebenden das erste große Wagner-Konzert in Israel abgesagt. Am 18. Juni sollte im Smolarz-Auditorium der Universität erstmals ein ganzer Konzertabend dem deutschen Komponisten gewidmet werden, der bislang aufgrund seiner antisemitischen Positionen von israelischen Musikern boykottiert wurde. Neben der germanischen Thematik seiner Opern war es vor allem Wagners 1850 veröffentlichtes Pamphlet „Das Judentum in der Musik“, das seine große Beliebtheit während des NS-Regimes bewirkte. Nach heftigen und wütenden Beschwerden sagte die Universitätsleitung das umstrittene Konzert ab. Die Aufführung werde die Gefühle von Holocaust-Überlebenden verletzen. Die israelische Wagner-Gesellschaft bemüht sich gegenwärtig darum, dass das Konzert dennoch stattfindet, und will im Zweifel vor Gericht gegen die Universität vorgehen.

Beim Internationalen Filmfestival Thessaloniki wird es aufgrund der wirtschaftlichen Situation Griechenlands erstmals keine Geldpreise geben. Vor zwei Jahren wurde die Preishöhe für Auszeichnungen wie den begehrten Goldenen Alexander bereits wegen verringerter Sponsorengelder halbiert. Angesichts der Bedingungen, die den kulturellen Sektor des Landes besonders einschränken, zeigen sich die Organisatoren jedoch stolz, da das Festival immerhin nicht ausfallen muss. Ab 2. November 2012 wird das Internationale Filmfestival in Thessaloniki zum 53. Mal stattfinden.

Im Thalia Filmtheater in Potsdam wurde gestern der Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg verliehen. Seit 1999 werden ausgewählte Kinos für herausragende Filmprogramme und außergewöhnliches Engagement in Zeiten besonderer digitaler Herausforderungen gewürdigt. In diesem Jahr gab es vom Medienboard Berlin-Brandenburg Prämien im Gesamtwert von 269.000 Euro, unter den Berliner Hauptgewinnern fanden sich unter anderem das Eiszeit Kino, das fsk Kino und das Kino in der Brotfabrik.