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Wenn einer Amsel die Ruhe gestohlen wird

Kiel-­Düsternbrook,

3.200 Ein­wohner*in­nen. In dem Ortsteil an der Kieler Förde finden Konzerte auf der Freilichtbühne etwa bei der Kieler Woche und aktuell beim Schleswig-Holstein-Musikfestival statt. Be­su­cher*in­nen tun gut daran, ein Sitzkissen mitzubringen.

Die Tambura ähnelt einer Mandoline, ist aber kleiner. Dass sich mit diesem Instrument in Kombination mit Gitarren, Kontrabass und Akkordeon grandiose Musik machen lässt, zeigte die ungarische Band Söndörgö bei einem Konzert in Kiel. Es war melodiös, lustig und auch ordentlich laut, vor allem weil die Menschen auf den Rängen um die Freilichtbühne Krusenkoppel begeistert mitklatschten.

Ab etwa Mitte des Konzerts reichte es schließlich einer Amsel. Sie schimpfte, ebenso melodiös und fast ebenso laut wie die elektrisch verstärkten Instrumente, von ihrem Baum herunter.

Es klang wie: „Ruhe da unten! Wir haben Jungvögel im Nest! Ich ruf gleich die Deutsche Umwelthilfe!“

Der Protest kam auf der Bühne an: Salamon Eredics, einer der Musiker, griff zur Flöte und stimmte ein Duett mit der Amsel an. Die kam sich offenbar veralbert vor und verstummte kurzzeitig, bevor ein ganzer gefiederter Chor gemeinsam protestierte.

Immerhin war gegen 22 Uhr die letzte Zugabe gespielt und damit herrschte wieder Ruhe auf der Koppel. Esther Geißlinger

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