Das sieht nicht nach Rückkehr aus

Neues von Nölle: Er will Mallorca-Villa und hoch belastete NF-Bank-Anteile verkaufen, dann Offenbarungseid leisten

Bremen taz ■ „Wenn ich mein Haus auf Mallorca und meine finanziellen Anteile an der NordFinanz-Bank verkauft habe, dann sind alle finanziellen Probleme gelöst“, dies hat Bremens früherer CDU-Finanzsenator Ulrich Nölle dem Weser Report verraten. Ein Kamerateam von buten un binnen hatte Nölle in seiner Strand-Villa auf Mallorca (Katalogpreis: 1,4 Millionen Euro) aufgespürt und war, als der aus dem Hinterausgang entwich, mit dem Wagen gefolgt. Gegenüber der Kamera hatte Nölle dann behauptet, er wollen den Offenbarungseid bei dem Dresdener Zwangsvollstrecker leisten, wenn er eben Villa und NF-Anteile verkauft hat.

Auf der Ferien-Immobilie liegen erhebliche Grundschulden, so dass wenig übrig bleiben dürfte zur Begleichung der 1,6 Millionen Euro-Forderung, vor der Nölle auf der Flucht ist. Auch die 37,1 Prozent Anteile an der NF-Bank sind kreditfinanziert und halfen dem früheren CDU-Spitzenpolitiker im vergangenen Jahr nicht einmal, als seiner kleinen Eigentumswohnung auf dem Teerhof die Zwangsversteigerung drohte.

Wo und wie Nölle seine Bank-Anteile und seine entsprechenden Kreditschulden loswerden will, ist bei der Bank heute nicht bekannt. Bei der Sparkasse gibt es auf die Frage, ob man dem früheren Vorstandsmitglied Nölle das Geld gepumpt hat, keine Auskunft. Angenehm ist das öffentliche Interesse auch der NF-Bank nicht. „Wer welche Anteile besitzt, hat keine Auswirkung auf die Bank“, versichert Vorstand Hans-Jörg Kern.

Dass Nölle sich wirklich dem Gerichtsvollzieher stellen wird, darf bezweifelt werden. Die Dresdener Plattenbauten hatte er vor einem Jahr noch als gute Einkommensquelle gelobt – inzwischen hat er sie abgestoßen. Die Nöllesche Villa in Oberneuland ist den Kindern überschrieben worden. Das sieht nicht nach Rückkehr aus. kawe