Rhein droht zu versiegen

Der Klimaforscher und Meteorologe Mojib Latif hält es für möglich, dass der Rhein bei Hitzewellen austrocknet. „Extrem heiße Temperaturen, eine hohe Verdunstung und keine Niederschläge. Dann kann das ziemlich schnell passieren, dass wir zu Fuß durch den Rhein gehen können“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Das ist für mich absolut real, weil die Temperaturen weiter steigen werden.“ Dazu brauche es eine lang anhaltende „Omega-Wetterlage“ – also ein stabiles Hochdruckgebiet. Im Oktober 2018 etwa seien am Kölner Rheinpegel nur 67 Zentimeter gemessen worden, erinnerte Latif. Die Zahl der heißen Tage mit Temperaturen von 30 Grad und mehr habe massiv zugenommen. Deutschland habe sich stärker erwärmt als der globale Durchschnitt. Und wärmere Temperaturen führten zu immer mehr Extremen, zu Dürren oder Hochwasser. „Ich habe immer versucht, deutlich zu machen, dass es um beides geht. Um extreme Trockenheit und um Starkregen mit heftigen Überschwemmungen in immer kürzerer Abfolge“, sagte Latif mit Blick auf die Flutkatastrophe 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz. Man müsse eingestehen, dass das 1,5-Grad-Ziel global verfehlt werde und es nur noch um Schadensbegrenzung gehe. (dpa)